Proklamation in der Stadthalle Die Feuertaufe fürs Hitdorfer Dreigestirn

Hitdorf · Seit Samstag ist’s offiziell Mark I., Bauer Sven und Jungfrau Michele regieren ab sofort Hitdorf. Jedenfalls bis zum Aschermittwoch.

 Sehen lieblich aus? Mag sein. Aber die Jungs samt Jungfrau können auch ganz schön fetzig, wie sie bei ihrem sonnenbebrillten Gesangsauftritt  bei der Proklamation bewiesen.

Sehen lieblich aus? Mag sein. Aber die Jungs samt Jungfrau können auch ganz schön fetzig, wie sie bei ihrem sonnenbebrillten Gesangsauftritt  bei der Proklamation bewiesen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zugegeben: Das Prinzengewand mag nicht ganz so prunkvoll sein, wie es bei anderen Karnevalsgesellschaften ist. Ein bisschen weniger Glitzer darf es in Hitdorf schon sein. Das heißt aber nicht, dass es weniger jeck-feierlich zuging, als Prinz Mark Hommes samt Bauer und Jungfrau  am Samstag offiziell proklamiert wurde. Zum höchsten Festakt des Dorfs am Rhein war die Stadthalle in rot, blau und schwarz getaucht. Die meisten Gäste im Saal waren gespannt, wie das neue Trifolium sich auf der Bühne so macht.

Eine ganze Weile vorher ist das Dreigestirn schon in der Halle. Die Ruhe vor dem Sturm scheinen die Drei noch einmal aufzusaugen. Gleichzeitig gehen die Blicke hier und da bereits sehnsüchtig in Richtung Bühne. Es möge doch nun endlich so richtig offiziell für sie losgehen, heißt das. Eine witzige Truppe hat sich da gefunden. – und schon frühzeitig signalisiert: „Jo, wir machen das.“ Hommes, Bauer Sven Bendomir und Jungfrau Michael „Michele“ Kaufhold kennen sich schon länger, sind miteinander befreundet. Der Prinz war es, der die anderen beiden mitriss ins Projekt „Hitdorfer Dreigestirn“, mit hinein ins Kostüm aus Samt- und Strumpfhosen, aus langer Robe, Zöpfen und Kopfputz.

So stehen sie nun in der Halle, kurz vor ihrem großen Moment. Ob es denn etwas gibt das ihnen Angst mache? „Der erste Auftritt“, betont Bauer Sven prompt. Auf der anderen Seite, merkt Prinz Mark an, was ein Rheinländer in solchen Situationen gerne zur eigenen Beruhigung sagt: „Ett kütt wie et kütt.“ Allerdings könne er sich gut vorstellen, wie sehr die Knie dann beim Auf- und Einmarsch zittern werden, gesteht auch er. „Das werden dann lange 20 Meter“, sagt er grinsend. „Ja“, pflichtet Jungfrau Michele bei, „jetzt haben wir noch ‘ne große Klappe.“

Dort, wo eine neue Truppe in ihr Amt gehoben wird, wurde zuvor allerdings auch eine ihres enthoben. Prinz Angie I. (Angela Kienow), Bauer Rainer (Kruczynski) und Jungfrau Sandra (Libitowski) waren dennoch ganz gefasst. Nur bei der Verbrennung des Nubbels seien sie wehmütig geworden. Insgesamt 86 Auftritte hatte das Trio in relativ kurzer Zeit. Die Amtszeit der designierten Tollitäten ist da um einiges länger, die Session geht bis Anfang März. Doch habe die kurze Session Vorteile gehabt, betont Kienow. „Es ist zwar anstrengender, aber auch intensiver.“ An viele gemeinsame Pannen erinnern sich die Drei zurück – und lachen über diese von Herzen.

Später am Abend nehmen Angie, Rainer und Sandra im wahren Wortsinn ihren Hut. Denn die Bühne gehört ab sofort den neuen drei Oberjecken: Mark I., Bauer Sven und Jungfrau Michele werden die Hitdorfer Narren durch die Session führen. Dass sie dazu Talent haben, beweisen sie nicht nur auf den ersten 20 Metern bis zur Bühne.

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