Leverkusen Heuss-Schule: Eltern finden Gehör bei Bezirksregierung

Leverkusen · Unter Ankündigung einer Flut von Eltern-E-Mails hat sich die Bezirksregierung Köln mittlerweile bei dem Vorsitzenden der Schulpflegschaft der Theodor-Heuss-Realschule gemeldet. Dieter Pott war erstaunt, dass sich nach der Anfrage unserer Zeitung zu dem Thema plötzlich etwas bewegte: "Wir haben sogar einen Gesprächstermin bekommen", sagte Pott. Das heiße aber noch nicht, dass es auch tatsächlich mehr Lehrer für die Theodor-Heuss-Realschule geben werde, schränkte er ein.

Wie berichtet, hatte die Schulpflegschaft die Bezirksregierung schriftlich auf massive Unterrichtsausfälle von mehr als 20 Prozent an der Schule hingewiesen und die Einstellung von zusätzlichen Lehrern gefordert. Mit einer E-Mail-Aktion, an der sich 600 Eltern beteiligt hatten, konnte die Schulpflegschaft vor zwei Jahren die Einstellung weiterer Lehrer erreichen. So hatte Pott dieses "bewährte Mittel" auch diesmal wieder anwenden wollen.

Andrea Wirths, die neue Leiterin der Theodor-Heuss-Realschule, sagte: "Die Sorge der Schulpflegschaft richtet sich verständlicherweise auf das kommende Schuljahr, da die noch unerklärte Besetzungslage nicht rechtzeitig zu einer zufriedenstellenden Unterrichtsverteilung führen und die Stundenplangestaltung nur auf einer minimal vertretbaren Stundenzahl erfolgen konnte." Seit ihrem Amtsantritt am 30. März habe sie Einblick in eine " gute nachhaltige Arbeit an der Theodor-Heuss-Realschule" gewonnen, die auch weiterhin gewährleistet sein werde, verspricht die Leiterin. Die personelle Situation habe aber auch im auslaufenden Schuljahr die Ausbildungs- und Prüfungsordnung erfüllt. In einzelnen Klassen bzw. Jahrgängen sei allerdings personal- und krankheitsbedingt zeitweise nicht die optimalen Stundenverteilung möglich gewesen. Diese Schüler hätten aber bereits einen Ausgleich für die ausgefallenen Stunden erhalten oder werden sie noch erhalten.

Der Aussage der Schulpflegschaft zu den Unterrichtsausfälle widerspreche sie. "Alle Hauptfächer werden von Klasse 5 bis 10 nach den Vorgaben der Prüfungsordnung unterrichtet." Pott und sein Stellvertreter haben den Verdacht geäußert, die Realschule werde personell zugunsten der neuen Sekundarschule ausgeblutet. Dazu sagte Wirths nichts. Sie sei aber froh, dass es eine so engagierte Schulpflegschaft gebe. Diese hat der Bezirksregierung mitgeteilt: "Wir werden nicht zulassen, dass man die Zukunft unserer Kinder riskiert, um die augenscheinlich missliebige Schulformen wie die Realschule still und heimlich in NRW aussterben zu lassen."

(RP)
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