Leverkusen Herbstmarkt sorgt für Glück und Chaos

Leverkusen · Eine knallvolle Opladener Innenstadt bescherte dem Herbstmarkt gestern tolle Zahlen, Autofahrern aber Knöllchen.

 Sonnenblumen leuchteten mit Rosen um die Wette - und bezogen auch den "möden Funk" mit ein, der inmitten all der Pracht plötzlich viel deutlicher wahrgenommen wurde als sonst.

Sonnenblumen leuchteten mit Rosen um die Wette - und bezogen auch den "möden Funk" mit ein, der inmitten all der Pracht plötzlich viel deutlicher wahrgenommen wurde als sonst.

Foto: uwe miserius

Der Leierkastenmann war weithin hörbar, der Reibekuchenstand in der Bahnhofstraße schon am Samstagmorgen eng umlagert. Auf der Ecke zur Birkenbergstraße pries ein Händler heiße Maronen "stets frisch" an, und beim gegenüberliegenden Stand mit Bratwurst, Steak, Krakauern und Currywurst über den Kohlen dachte der ein oder andere intensiv darüber nach, ob halb zwölf bereits die richtige Zeit für Gegrilltes ist.

Die Opladener Fußgängerzone war am schon Samstag kurz vor Mittag gut besucht, wohl auch, weil zwei Tage lang der Herbstmarkt in der Einkaufsstraße stattfand. Gestern, mit verkaufsoffenem Sonntag, platzte sie förmlich aus allen Nähten.

Pflanzen, Blumen, Nützliches, Schönes, rund um Haus und Garten" hatte Veranstalter Georg Ott dafür angekündigt und Wort gehalten. Händler mit unterschiedlichstem Sortiment reihten sich Stand an Stand: Frische Waffeln, Modeschmuck, Dekorationsartikel, Weihnachtsschmuck, Kleber mit Superkraft, Türen-, Treppen- und Küchenrenovierungen, Gesundheitssocken ohne Gummiband, heißer Bratfisch und Zimmerpflanzen, daneben noch ein paar Möbel und ein Kinderkarussell fanden sich in der einen Richtung der Kölner Straße.

Auf der anderen Seite leuchteten Sonnenblumen mit Rosen um die Wette, Strohkränze erinnerten daran, dass der Herbst tatsächlich schon angefangen hat. "Gepaart mit den Aktionen des örtlichen Einzelhandels beleben unsere Herbstmärkte die Innenstädte und locken mit ihrem farbenprächtigen Angebot zusätzlich zu den Einheimischen auch viele Besucher aus dem Umland an": Auch das hatte Veranstaltungsservice Ott prophezeit. Tatsächlich fanden sich Menschen in der Opladener Fußgängerzone wieder, die zwar nicht gezielt zum Herbstmarkt gekommen waren, den Bummel bei frischen Crêpes aber trotzdem nicht ausließen. "Wir haben uns schon gedacht, dass es etwas Besonderes sein muss, für einen normalen Markt ist das hier ziemlich viel", sagten Sabrina Ackermann und Michaela Schramm aus Bochum und Herne, die eigentlich zur Brautkleidsuche angereist waren. Eine andere Besucherin fragte sich allerdings, was das Angebot mit Herbst zu tun hat: "Ein Motto kann ich nicht wirklich erkennen, die Stände sind einfach bunt zusammengewürfelt."

Für Besucher in der Opladener Fußgängerzone hat der Markt - egal mit welchem Namen - jedenfalls gesorgt. "Da es unser erklärtes Ziel ist, gemeinsam Mehrwert zu generieren und ein attraktives Angebot zu schaffen, sind Aktionen durch den lokalen Einzelhandel ausdrücklich von uns erwünscht", hatte Georg Ott auf seiner Internetseite zuvor betont.

Der Opladener Handel jedenfalls nahm den Faden auf und öffnete seinerseits am Sonntag die Geschäfte. Bei gutem Wetter nahmen dieses Angebot massenweise Kunden und Schaufensterbummler wahr.

Sie sorgten allerdings auch für Verkehrs- und Parkchaos - und nicht wenige von ihnen mussten Abends verärgert ein Knöllchen von ihrer Windschutzscheibe pflücken.

Denn auch die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes fanden den Herbstmarkt an diesem Wochenende offenbar sehr "attraktiv und lukrativ".

(inbo)
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