Leverkusen Heiteres Altweibertreiben in Lützebömmel

Leverkusen · Rund 250 gut gelaunte und sangesfreudige Jecke stimmten ein, als Prinz Peter III. seinen Sessionshit "Du bes die Stadt" auf dem Dudelsack spielte. Anschließend hatten die Wupperveilchen - die gestern zum "Altweibertreiben" eingeladen hatten - noch eine Überraschung für den Narrenfürsten parat: Wie es bei der Karnevalsgesellschaft, die die Farbe Lila trägt, üblich ist, bekam auch er Gebäck mit seinem Namen.

 Die Zitronenfunken alias Prinzengarde Opladen begeisterte die Zuschauer mit einem frisch einstudierten Sessionstanz.

Die Zitronenfunken alias Prinzengarde Opladen begeisterte die Zuschauer mit einem frisch einstudierten Sessionstanz.

Foto: Uwe Miserius

Das Wort "Altweibertreiben" war keineswegs wörtlich zu nehmen. Denn das Publikum im Lützenkirchener Pfarrheim Sankt Maurinus war ebenso bunt gemischt wie deren Kostüme. Frauen, Männer und Kinder waren gekommen, um Karneval im Dorf zu feiern.

Clownfrau Ulrike kommentierte, sie sei Stammgast seit vielen Jahren, weil sie dort immer Bekannte treffe. "Heimat eben", sagte sie. Hexe Claudia wunderte sich, dass nicht noch mehr Leute da seien, schließlich sei das die einzige Veranstaltung (außer dem Holzhausener Karneval) am Ort.

Nach der Begrüßung durch Literat, Moderator und "Mann für alle Fälle", wie sich Andreas Edelmann selbst bezeichnete, übernahm das neu gebildete Kindertanzcorps "Le(e)v Pänz" den Auftakt. Die Jugendlichen beeindruckten die Besucher besonders, weil sie sich wie echte Profis verhielten und einfach weiter tanzten, obwohl die CD zeitweilig aussetzte.

Der Prinzengarde Opladen folgte der Männergesangverein Lützenkirchen. Chorleiterin Kathrin Mantke war von der Arbeit direkt ins Pfarrheim gehetzt und hatte vor dem Auftritt nur kurz Zeit, um eine Banane zu verschlingen. So gestärkt hatte sie wieder Kraft, um die Männer bestens gelaunt zu Liedern wie "Viva Colonia" oder "Leev Marie" zu dirigieren und zeitgleich auf der Bühne zu tanzen. Die jüngsten Besucher standen staunend vor der Bühne und betrachteten das Schauspiel. Dass auch die Kinder den gleichen Eintritt wie die Erwachsenen zahlen mussten, sorgte teils für Irritationen. Edelmann begründete dies mit Kosten, die unter anderem für Programm und Saalmiete zu zahlen seien. Die Eltern, die sich zuvor echauffierten, beruhigten sich schnell wieder. An anderer Stelle hätte sie vermutlich mehr Geld ausgegeben, sagte eine Mutter, dennoch "wäre es korrekter, wenn die Kinder freien Eintritt hätten".

(RP)
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