Leverkusen Heiße Debatte um die Radfahr-Regel in Opladen
Leverkusen · Dirk Danlowski war erst fassungslos und dann maßlos verärgert, dass der Antrag seiner Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung II, die Erlaubnis fürs Fahrradfahren in der Opladener Fußgängerzone um insgesamt drei Stunden zu erweitern, mit sieben zu sechs Stimmen abgelehnt worden war.
Es bleibt dabei: Radeln ist tagsüber zwischen 9 und 19 Uhr verboten. Die Grünen hatten eine Verkürzung auf 10 bis 17 Uhr angestrebt. Danlowski konnte nach wie vor nicht begreifen, "dass in Schlebusch oder Langenfeld Fußgänger und Radfahrer in der Fußgängerzone hervorragend miteinander auskommen - nur in Opladen soll das angeblich alles nicht möglich sein".
40 Minuten Streit
Vorausgegangen war der Entscheidung eine rund 40-minütige Diskussion, an deren Ende selbst die heftig streitenden Bezirksvertreter nicht mehr wussten, was sie beschließen sollten: Gilt das Fahrverbot an Werktagen? "Stopp", rief OP-Plus-Vertreter Stephan Adams laut und mit den Armen wedelnd in die Runde: "Was ist denn dann mit dem Samstag? Da machen wir doch den Frischemarkt kaputt, wenn da Fahrrad gefahren werden darf." "Kein Problem", gab Grünen-Vertreter Martin Keil zurück: "Unser Antrag sieht doch Ausnahmen an Markttagen ausdrücklich vor."
"Geht nicht", klang es aus der Verwaltung: "Das lässt sich auf den Schildern doch alles gar nicht mehr richtig darstellen." Nach endloser Diskussion wollte Bezirksvorsteher Rainer Schiefer zur Abstimmung schreiten: "Ich gehe davon aus, dass jetzt alle verstanden haben, was wir hier abstimmen." Nahezu einhellige Antwort aus der Runde: "Nein."
CDU-Vertreterin Irmgard von Styp-Rekowski brachte es auf den Punkt: "Wenn wir das hier in der Theorie alles schon nicht hinbekommen, wie soll das dann in der Praxis funktionieren?" Gar nicht - jedenfalls wird es nach der Abstimmung nicht zum Praxistest kommen. Nur der Opladener Platz wird ab der Einmündung Peter-Neuenheuser-Straße laut Beschluss wieder für Radfahrer geöffnet.
