Leverkusen Gute-Laune-Offensive der Putzteufel

Leverkusen · Tausende Leverkusener widerstanden der Versuchung, den Sonnenschein zu genießen, durchforsteten stattdessen als Putzteufel Grünflächen, Parks und Straßenzüge nach Abfällen. Mehr als 7800 Personen machten mit beim stadtweiten Frühjahrsputz, schon vergangene Woche hatten Schulklassen und Kindergärten vorgelegt.

Samstag rückten dann vor allem Vereine und Privatleute dem Unrat zu Leibe. So beispielsweise das Team der Dampfbahn Leverkusen, das rund um seine Schienenanlage im Wiesdorfer Stadtpark für Ordnung sorgte. "Wir halten die Anlage natürlich immer sauber", erzählte Wolfgang Weißert. Just in diesem Moment schlug eine Gute-Laune-Offensive bei den Hobby-Eisenbahnern auf: Das Organisations-Team der Stadtverwaltung um Birgit Nolden, das als "Ehrengast" den gelben Putzteufel mitbrachte – das Maskottchen der Aktion "Wir für unsere Stadt". Unter dem Kostüm schwitzte übrigens kein Mitarbeiter der Stadtverwaltung, sondern ein professioneller Puppenspieler. "Es sind unheimlich viele fleißige und fröhliche Leute unterwegs", erzählte Birgit Nolden.

Sauberes Rheinufer

Der Yachtclub Wuppertal-Hitdorf (YCWH) verband den Aktionstag mit seinem vereinseigenen Frühjahrsputz. Den Uferstreifen, vor dem die Boote im Rhein dümpeln, brachten sie gleich mit in Schuss. "Das Ufer ist ein Aushängeschild unseres Clubs, aber auch der Stadt", sagte Club-Vorsitzende Stephan Utzelmann. Erfreulich: Sie stießen nur auf wenig Müll. "Wir haben im Herbst erst sauber gemacht – da traut sich jetzt keiner, etwas hinzuschmeißen. Es hilft also!", berichtete er.

Ein Trend, der im Stadtgebiet offenbar nicht so greift. "Die Mengen sind leider nicht weniger geworden", sagte Birgit Nolden. Sie schätzte, dass wieder rund 50 Tonnen Unrat gesammelt wurden.

Nach getaner Arbeit hatte Hans-Günter Altenburg sich die "Ehrennadel für Müllsammler"ans Revers geheftet – so bezeichnete er scherzhaft den Pin mit dem Logo der Aktion. Das Mitglied der KG Klinikum war mit anderen Karnevalisten in die Grünflächen nahe des "Dorfs" ausgeschwärmt. "Wir wollen den Dreck, den wir an Karneval verursachen, wieder wettmachen", sagte Alexander Weskamp von den Jecken Schützen. Über manche Fundstücke konnte er nur den Kopf schütteln. Autoreifen, Felgen – " sonderbar, was die Leute so entsorgen, statt es zur Avea zu bringen. Eine Frechheit!" Nur "Geld haben wir keins gefunden", erzählte sein Mitstreiter Altenburg schmunzelnd. Die Putzaktion findet er klasse: "Das könnte man ruhig drei Mal im Jahr machen."

(RP)
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