Gutachten hat grobe Fehler

Stimmt nicht! Sagen jetzt jedenfalls die Baum-Freunde, an vorderster Front Rolf Müller als Sprecher der "Interessengemeinschaft zum Erhalt der Schlossbäume" und Brigitte von Bonin. Die IG hat nämlich ein Gegengutachten in Auftrag gegeben. Eine erste Stellungnahme hat es in sich. "Die Stadt sollte ihr Geld zurückfordern", wettert Forstwirt Peter Klug, Sachverständiger aus Bad Boll (Schwäbische Alb). "In dem Gutachten sind derart grobe Fehler, dass es nicht zu verwenden ist", schreibt Klug in einer Stellungnahme zu dem Kollegen-Ergebnis.

Für eine derartige Größe — Klug zählt den Baum zu einem der größten Deutschlands — sei der Text außerdem zu knapp. Sein Kollege würde Fachbegriffe falsch benutzen, Pilzarten verwechseln und "völlig unkorrekt" zitieren. Seine Vorwürfe belegt er mit kleinen Beispielen: Der vom städtischen Gutachter diagnostizierte Brandkrustenpilz, säße — wenn er wirklich vorhanden sei — meist am Stammfuß. Dort aber seien überhaupt keine Untersuchungen gemacht worden.

Der 32 Meter hohe und uralte Baum soll gerettet werden — dafür setzt sich nun auch Opladen Plus ein. Die Stadt solle sich ein Vorbild am Landesforst Mecklenburg-Vorpommern nehmen. Dort gebe es eine Ivenacker Ringeiche, die knapp 1000 Jahre alt und innen praktisch hohl sei. Und die trotzdem immer noch stehe.

Geschützt werde die nur durch eine einfache Barriere, die helfen soll, Bodenverdichtungen im Wurzelbereich zu vermeiden. Für Brigitte von Bonin steht fest: "Es gibt keine turnusmäßige Überwachung der geschützten Bäume. Wenn nichts geschieht, haben wir in einigen Jahren eine Skulpturenwiese und keinen alten Park mehr." Kommentar