Leverkusener schlägt vor Günstig wohnen überm Wochenmarkt

Leverkusen · Ein Bürgerantrag schlägt ein Konzept zur Mehrfachnutzung von Marktflächen vor, die bezahlbaren Wohnraum schaffen soll. Das käme auch dem Wochenmarkt zugute, ist der Antragsteller überzeugt.

 Marktplätze, hier der Opladener Platz, haben viel Luft nach oben. Das könnte man doch nutzen, schlägt nun ein Bürger in einem Antrag der Politik vor.

Marktplätze, hier der Opladener Platz, haben viel Luft nach oben. Das könnte man doch nutzen, schlägt nun ein Bürger in einem Antrag der Politik vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Märkte in der Stadt sind seit einiger Zeit wieder in der Diskussion, dabei ging es jüngst darum, wer sie denn künftig betreiben soll. Die Marktgilde als Betreiber war aus dem politischen Raum stark kritisiert worden. Nun kommt ein Bürgerantrag in die politische Landschaft, der das Thema Marktfächen ganz neu betrachtet, nämlich unter den Aspekt Mehrfachnutzung überdachter Marktareale, etwa mit darüber gebauten Mehrgenerationenwohnungen beziehungsweise Sozialwohnungen durch die gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften.

 So soll die Stadt den Wohnungsbaugesellschaften das Angebot „der Übereignung und Überplanung von Marktflächen“ im genannten Sinne machen. „Frei bleiben sollen hierbei Stellen für größere Jahrmarktbauten und notwendige Zufahrten“, schreibt der Antragsteller in dem Beratungspapier, das im Bürger- und Umweltausschuss am Donnerstagnachmittag behandelt wird. Der Antrag regt für die Planungen einen Wettbewerb „mit Architekurhochschulen ähnlich wie bei dem Bahnhofsgebäudewettbewerb“ an.

Damit die Bauzeiten kurz und die Kosten gedeckelt werden, sollen kleine Wohnungen mit Mehrzweckräumen, etwa Wohnküchen, und eine Bauweise mit Fertigmodulen in Holzbauweise auf der Brandschutzdecke für Marktstände geplant werden. Auch an „klimazukunftsgerechte Technologien wie Wärmepumpen, Solarnutzung“ soll gedacht und die entsprechenden Möglichkeiten von Förderungmitteln ausgelotet werden. 

„Es mangelt in unserer Stadt gerade an preiswerten Wohnungen, die nahe an den Einkaufs- und Kulturangeboten der Zentren liegen. Oft gibt es hier nur private hochpreisige Angebote und Neubauten“, schreibt der Antragsteller in seiner Begründung. Der Stadt mangele es an eigenen Flächen. „Besonders in Schlebusch wird dieser Effekt deutlich.“ Weil die Plätze für die Märkte in städtischem Eigentum seien, könnten solche Projekte einfacher umgesetzt werden als etwa die in der Stadt schon dikutierte Aufstockung von Supermärkten, deren Grundstücke in privater Hand seien. Zudem: Eine Mehrfachnutzung könne auch die Nutzung der Märkte attraktivieren, „da hier wettergeschützt eingekauft werden kann“, heißt es.

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