Leverkusen Goman-Anschlag: Polizeibeamte sagen vor Gericht aus

Leverkusen · Am dritten Prozesstag gegen die beiden Leverkusener (18, 23), die im Juli vergangenen Jahres einen Brandanschlag auf ein Haus der Familie Goman verübt haben sollen und nun wegen versuchten Mordes angeklagt sind, hat sich die Vorsitzende Richterin Ulrike Grave-Herkenrath gestern der Befragung von Zeugen des Brandanschlages zugewandt.

Leverkusen: Polizei ermittelt nach Brandanschlag
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Mehrere Polizeibeamte und der ehemalige Vermieter des 23-jährigen Angeklagten sagten vor Gericht aus.

Eine Polizeibeamtin, die in der Nacht des Brandanschlags im Einsatz war berichtete, dass sie mit einem Zeugen gesprochen habe, der in der Tatnacht von einem klirrenden Geräusch wach geworden sei und zwei große, dunkel gekleidete Männer gesehen habe. Eine weitere geladene Zeugin — eine 32-jährige Polizeibeamtin — berichtete von einer Frau, die in der Brandnacht gesagt habe, durch "einen Spalt ihres Vorhangs drei Männer" gesehen zu haben. Sie könne sich jedoch nur auf ihren Bericht beziehen — eine genaue Erinnerung an die Situation von damals habe sie nicht. "Wieso erinnert man sich nicht daran", sagte der Anwalt des jüngeren Täters vorwurfsvoll. "Das ist der unmittelbarste Tatzeuge. Daran erinnert man sich doch."

Ein 35-jähriger Polizeibeamter sagte aus, dass er nach dem Anschlag mit einem Zeugen gesprochen habe, der berichtet habe, ihm seien "zwei bis drei schnell fahrende Autos entgegen gekommen". Darüber hinaus habe er sich Viedeoaufnahmen angesehen, die in der Tatnacht entstanden seien. "Die Aufnahmen waren aber ganz schlecht", sagte der Beamte.

Auch der ehemalige Vermieter des 23-jährigen Täters sagte aus. Der 35-Jährige beschrieb seinen ehemaligen Mieter als aggressiv, er habe seine Schwester als "Schlampe" und "Dreckshure" beschimpft. Darüber hinaus sei der 23-jährige Angeklagte mit der Miete im Rückstand gewesen. Schließlich habe er seinem Mieter fristlos gekündigt.

Ein Kriminalbeamter erläuterte gestern anhand einer Tatortvermessung einzelne Spuren. Brandspürhunde hätten am Morgen nach dem Anschlag Brandbeschleuniger ausfindig gemacht. "Wir gehen aufgrund der Spurenlage von vier Molotowcocktails aus", sagte der 52-jährige Beamte. Die beiden Angeklagten kamen nicht zu Wort. Sie wirkten teilnahmslos.

(RP/rl/url)
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