Leverkusen Goethestraße wird nicht aufpoliert

Leverkusen · Die Stadt präsentierte das Gutachten zum Umbau der Opladener Innenstadt.

 Die Goethestraße soll erstmal nicht aufgehübscht werden.

Die Goethestraße soll erstmal nicht aufgehübscht werden.

Foto: LH

Das Besondere und Traditionelle in Opladen soll neu definiert werden. Opladens Stärke - Persönlichkeit und Wohlfühlatmosphäre - muss sich auf alle Lagen ausweiten. Qualität und Service gilt es besonders in der Hauptlage zu verbessern, Individualität und Authentizität in den Nebenlagen zu schützen. So lautet das Fazit des Gutachtens "Qualitätsoffensive Einzelhandel und Gastronomie", das Jonas Reimann für die Agentur "Stadt und Handel" aus Dortmund am Montagabend vorstellte und das von Stadt, Stadtteilmanagement und Wirtschaftsförderung in Auftrag gegeben worden war.

Die Stadt hatte Händler und Immobilieneigentümer der Opladener Innenstadt eingeladen. Sie sollen laut Baudezernentin Andrea Deppe mit ins Boot geholt werden, wenn es ab kommenden Jahr ernst wird und die Bagger anrollen. Das Ganze gehört zum Stadtteilentwicklungskonzept Opladen, um den Stadtteil, vor allem das Zentrum, zukunftsfit zu machen. Montagabend konnten Teilnehmer nach den Vorträgen auch selbst Ideen einzubringen.

Der Andrang zum Informationsabend war so groß, dass Stühle in der Mensa des Landrat-Lucas-Gymnasiums zugestellt werden mussten. Die Zuhörer verfolgten die Vorträge aufmerksam. Landschaftsarchitekt Thomas Wündrich informierte über den geplanten Aus-/Umbau der Fußgängerzone: Ausschreibungen zur Möblierung laufen, das Fontänenfeld wird an der unteren Bahnhofstraße nahe Kölner Straße platziert, Spielelemente werden in Form des neuen Stadtteil-Logos gebaut.

Unmut kam bei den Zuhörern auf, weil die Goethestraße von den Maßnahmen aus Kostengründen ausgespart werden soll. Wündrich sprach am Montagabend von "beschränktem Budget". Obwohl: An Goethe- und Kölner Straße, lauten die Empfehlungen, könnte der gemütliche Teil mit der Hauptlage verschmelzen. Das Glockenspiel könnte in Szene gesetzt werden, um als Identifikationsort einen starken Impuls für die Fußgängerzone zu geben. Die sollte vor allem Wohlfühlcharakter aufweisen. Das könne unter anderem mit hochwertiger Außengastronomie gelingen.

Im Süden sollten die Akteure laut Gutachten versuchen, weitere Ankermieter anzusiedeln, um eine Laufbeziehung herzustellen. Die Einkaufsstraße sollte als Marke entwickelt und in das Leitsystem eingebunden werden, das Kunden zeige, wo Dinge wie Toiletten oder Geldautomaten zu finden seien.

Als Stärken stellt der Bericht gewachsene, stabile Nebenlagen heraus, in denen authentische und persönliche Kundenansprache gepflegt werde. Die Neustadt sei als Kulturviertel bekannt - allerdings eben noch nicht bei Ortsfremden. "Es wäre sinnvoll", empfahl Jonas Reimann, "Gewerbetreibende würden sich zusammensetzen und eine Marke oder ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln, um Besucher durch das Quartier zu führen."

Die eher schwachen Hauptlagen könnten davon profitieren, vorausgesetzt es gelinge die "Reparatur des Opladener Herzens" und die "Verzahnung der identitätsstarken Ränder".

(RP)
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