Opladen Gezerre um Berliner Platz geht in eine neue Runde

Opladen · Wenn der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Leverkusen am kommenden Dienstag den Baubeschluss zur Sanierung des überlasteten und in Teilen auch schadhaften Kanalsystems am Berliner Platz fasst, steht eines bereits fest: Am Ende der Kanalsanierung wird der Asphalt-Flickenteppich an der Oberfläche noch um einige Karos reicher sein.

Die Löcher werden auch weiterhin nur ausgebessert, nachdem der Rat auf Antrag der Grünen im Februar beschlossen hatte, die Mittel für einen groß angelegten Umbau des Platzes aus dem städtischen Etat zu streichen. Eine neue Fahrbahnoberfläche oder auch Radwege, wie im ursprünglichen Konzept vorgesehen und von der Bezirksregierung mit rund einer Million Euro gefördert, wird es nicht mehr geben.

FDP beantragt Radwege

Ungeachtet dessen will die FDP im Bau- und Planungsausschuss am Montag jedoch den Antrag stellen, zwischen Brückenstraße/Am Weiher und der Einmündung in den Berliner Platz nun doch zwei Radwege einzurichten — notfalls auch ohne Förderung aus Köln. Begründung: Solche Wege müssten getrennt vom Ausbau des gesamten Platzes gesehen werden. Siegfried Kuhl, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Opladen, kann angesichts solcher Vorstöße nur den Kopf schütteln. "Vor ein paar Wochen hatten wir die Chance, den gesamten Berliner Platz sinnvoll zu gestalten", sagt der AGO-Chef: "Da wollte das plötzlich keiner mehr, obwohl das meiste aus Fördermitteln hätte bezahlt werden können, auch Radwege." Jetzt gingen dieselben Leute hin und beantragten auf einmal Radwege, die die Stadt wohl selbst bezahlen müsse: "Ich weiß nicht, was in den Köpfen vorgeht."

1,4 Millionen Euro

Die Kosten für einen Komplett-Umbau des Platzes waren seinerzeit auf 1,4 Millionen Euro beziffert worden — inklusive Begrünung und Anlage von Parktaschen. Die Stadt hätte lediglich rund 400 000 Euro zahlen müssen — also genauso viel wie bei einer reinen Fahrbahnsanierung fällig würde. Die Förderanträge bei der Bezirksregierung müssen nach der Absage an das Projekt nun jedoch zurückgezogen werden.

Für Siegfried Kuhl steht fest: "Wir hätten die Chance gehabt, den Platz zu einer tollen Eintrittskarte nach Opladen zu gestalten. Die ist vorerst verspielt worden" — egal, was an Anträgen zurzeit aufgetischt werde.

(RP)
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