250 Teilnehmer Klimarätsel: Gewinnerin bekommt Essen mit dem Rad

Wenn Jan Lukat seiner Aufgabe nachgeht, muss der Geschäftsmann ordentlich in die Pedale treten. Sein Arbeitsgerät, ein Lastenfahrrad mit viel Stauraum vor dem Lenker, bewegt sich sonst keinen Zentimeter.

Jan Lukat (li) von „MyDabbawala“ liefert  zwei Wochen lang ökologisch nachhaltiges Mittagessen in Henkelmännern mit seinem Lastenrad an die Gewinnerin Marita Hennig.

Jan Lukat (li) von „MyDabbawala“ liefert  zwei Wochen lang ökologisch nachhaltiges Mittagessen in Henkelmännern mit seinem Lastenrad an die Gewinnerin Marita Hennig.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit dem gefüllt rund 250 Kilogramm schweren Gefährt, beliefert der 49-Jährige Senioren und Firmen.

Die Idee ist nicht neu, in Indien, sagt er, sei der Beruf sehr angesehen und gut 125 Jahre alt. Lukat sieht sich in Leverkusen auf einer Misson. Gutes Essen, das nahezu gänzlich aus Bio-Produkten besteht, und nachhaltig ist. In stabilen und spülbaren Henkelmännchen kommen die stetig wechselnden Gerichte bei hungrigen Kunden an. Und wenn es sich gerade anbietet, sammelt Lukat die Becher wieder ein, säubert sie und befüllt sie erneut.

„Ich wollte ein Teil der Lösung sein, nicht des Problems“, sagt Lukat am Rande einer seine Produkte betreffenden Preisverleihung des NaturGut Ophoven. Eigentlich war der Grafiker in der Werbebranche tätig, verkaufte laut eigener Aussage den Menschen Dinge, die sie gar nicht bräuchten. Der Sinneswandel setzt mit der Erkrankung seiner Mutter ein. Die begleitet der 49-Jährige seit einigen Jahren durch die Demenz. Der Umgang mit alten und kranken Menschen habe ihn „schockiert“. Mit seinen Mahlzeiten wolle er in erster Linie etwas gut tun. Denn gerade im Alter sei gutes Essen wichtig, sagt er.

Vor viereinhalb Monaten gründete der Geschäftsmann mit Sitz in der Bahnstadt „MyDabawalla“ – der in Indien für diese Art Lieferjungs gebräulich Name. Einen Partner fand Lukat in einem ebenfalls dort ansässigen Bio-Caterer und dem Restaurant Hey, Walter, die für ihn das Essen zubereiten. Die Gewinnschwelle habe er dabei noch lange nicht erreicht: „Wir sind bei so rund 30 Prozent“, berichtet er. Einen langen Atem, das sei ihm klar, werde nötig sein.

Der Kundenstamm aber wachse stetig. Jetzt werden wohl noch weitere dazukommen. Denn das seit einigen Jahren vom Natur Gut und der Stadt gemeinsam veranstaltete Rätsel zum Klimaschutz erfreute sich großer Beliebtheit. Die Mitarbeiter in der Verwaltung erhalten dabei ein Rätsel mit der Gehaltsabrechnung. Über 250 von ihnen sendeten die Lösung an das Natur Gut. Nun wurden die Sieger geehrt. Den ersten Preis – zwei Wochen Mittagessen geliefert von Jan Lukat mit dem Lastenfahrrad – ergatterte Marita Hennig. Die zeigte sich überrascht und erfreut.

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