Leverkusen Gesperrter Spielplatz ab 2015 wieder offen?

Leverkusen · Die Stadt hat einen Lösungsweg gefunden, wie die Anlage an der Wittenbergstraße doch wieder geöffnet werden könnte.

 Mit dicker Kette versehen ist der Bolzplatz an der Wittenbergstraße in Rheindorf. Anwohner hatten sich über Lärm beschwert. Der Platz wurde gesperrt.

Mit dicker Kette versehen ist der Bolzplatz an der Wittenbergstraße in Rheindorf. Anwohner hatten sich über Lärm beschwert. Der Platz wurde gesperrt.

Foto: RM

Noch zu Anfang des Monats hieß es, der Bolzplatz Wittenbergstraße in Rheindorf-Süd bleibe geschlossen, weil der Betreiber - die Wohnungsgesellschaft Leverkusen - gerichtliche Auflagen nicht erfüllen könne. Doch jetzt hat die Stadt Leverkusen Perspektiven aufgezeigt, die eine Neueröffnung des Spiel- und Bolzgeländes schon für kommendes Jahr möglich machen könnten. Das Grundstück gehört der Stadt, die WGL verwaltet das Gelände.

Genervte Anwohner hatten im Frühjahr vor dem Amtsgericht Opladen eine Schließung des Platzes erstritten. Sie fühlten sich laut WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues sowohl durch den Lärm gestört als auch durch Bälle, die im Vorgarten landeten (wir berichteten).

Mues hatte Anfang des Monats berichtet, die WGL sei mit dem städtischen Fachbereich "Stadtgrün" auf der Suche nach Lösungen, um den Spielbereich in veränderter Form neu zur Verfügung zu stellen. Die SPD-Fraktion forderte ebenfalls die rasche Wiedereröffnung. Das Gelände werde überwiegend von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter genutzt, die in der nahen Umgebung wohnen. Außerdem liege der Stadt eine Unterschriftenliste von Anwohnern vor, die im Gegensatz zu den streitbaren Lärmkritikern die schnelle Wiederöffnung forderten.

Die Bürgerliste beantragte, Stadt und WGL müssten eine "für beide Seiten tragfähige Lösung" finden, verwies gleichzeitig aber auch auf höchstrichterliche Rechtsprechung, der zufolge Kinderlärm kein Anlass sein dürfe, Kindereinrichtungen zu untersagen. Insofern sei das erstinstanzliche Gerichtsurteil möglicherweise zu überprüfen, heißt es im Antrag.

Jetzt hat die Stadtverwaltung mögliche Lösungen in einer Stellungnahme für die politischen Fachausschüsse aufgezeigt: "Die Überlegungen gehen dahin, den Platz etwas zu verkleinern und einen neuen, lärmgedämmten und in Teilbereichen erhöhten Ballfangzaun einzubauen", schreibt Stadtgrün-Chef Lothar Schmitz.

"Außerdem ist ein Schließdienst einzurichten, um die Ruhezeiten sicherzustellen." Es werde allerdings zusätzlich überlegt, eines der beiden Fußball-Tore zu demontieren, um den Platz für Thekenmannschaften unattraktiv zu machen, so dass er wirklich nur noch von Kindern und jungen Jugendlichen bespielt wird.

Letzten Endes stellt die Stadt in ihrer Stellungnahme auch noch einmal unmissverständlich klar: Um die gerichtlichen Auflagen erfüllen zu können, "muss der Platz zuvor aufwendig umgebaut werden".

Sollten die notwendigen finanziellen Mittel im Haushaltsjahr 2015 freigegeben werden und die zuständige Bezirksvertretung den Beschluss fassen, "könnte der Platz im nächsten Jahr wieder freigegeben werden".

Der Bolzplatz an der Wittenbergstraße in Rheindorf-Süd besteht bereits seit den 1950er-Jahren.

(RP)
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