Zum Tag des Denkmals Geschichtsfest findet ganz im Zeichen Europas statt

Opladen · Bei Feierlichkeiten in der Villa Römer und im Schloss Morsbroich bringt der Opladener Geschichtsverein Politik und Bewohner der Partnerstädte zusammen. Auch der Bruno-Wiefel-Preis wurde verliehen.

 Freuten sich über die Eröffnung des Archivs im Funkenturm: Udo Kreie und Harald Spanner, Präsident des OGV.

Freuten sich über die Eröffnung des Archivs im Funkenturm: Udo Kreie und Harald Spanner, Präsident des OGV.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit einem Internet-Video wirbt der Opladener Geschichtsverein (OGV) für neue Mitglieder, die künftig in der Villa Römer, dem Haus der Stadtgeschichte Leverkusen, mitarbeiten möchten. Einen ähnlichen Werbeeffekt hat im Allgemeinen auch das Geschichtsfest, das der Verein am Sonntag bereits zum 18. Mal am Tag des offenen Denkmals in Verbindung mit der Unteren Denkmalbehörde an der Villa Römer anbot.

In diesem Jahr lautete das Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „Sein & Schein – Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Dass die Villa Römer an der Haus-Vorster-Straße in Nähe des ehemaligen Finanzamtes zu finden ist, war vielen Bürgern offenbar unbekannt. Im Gegensatz zur Bevölkerung nahmen vor allem junge Leute aus den sechs Partnerstädten und verschiedenen Institutionen regen Anteil am Geschehen.

Anlass ihres Besuches war ursprünglich ein Workshop zum Forschungsprojekt „StadtRäume – UrbanSpaces“. Beleuchtet wird darin die Zeit zwischen den Weltkriegen in Bracknell, Jülich, Leverkusen, Ljubljana, Oulu, Ratibor, Schwedt und Villeneuve d’Ascq.

Ganz im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit und Begegnung stand am Freitag auch die – von Preisträgern der Musikschule musikalisch umrahmte – Feierstunde im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich. Motto: „Auf den Spuren lokaler Geschichte in Europa“. Zum Auftakt begrüßte OGV-Vorsitzender und Projektleiter Michael Gutbier die Gäste in Deutsch und Englisch, ehe Bürgermeister Bernhard Marewski ein Grußwort sprach. Die Festansprache hielt Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes-, Europaangelegenheiten und Internationales des Landes NRW. Er sprach über die Bedeutung historischer Arbeit im europäischen Vergleich für die Geschichts- und Erinnerungspolitik und beendete den Vortag mit dem Satz: „Lassen wir uns weiterhin für Europa begeistern.“

Bei der anschließenden Diskussionsrunde mit dem Kölner Historiker Wolfgang Hasberg, den Bürgermeistern Marewski und seinem Amtskollegen aus Jülich warnte der Minister: „Ich halte das europäische Modell für höchst gefährdet.“ Besuche der Europäischen Länder seien ein adäquates Mittel, um dagegen zu steuern. Holthoff-Pförtner sagte dazu: „Das Tollste, was man kennenlernen kann, sind die Menschen, die Musik und der Alltag.“ Marewski bestätigte: „Man muss dort hinreisen und viel Zeit verbringen. Es reicht nicht, dass man in den verschiedenen Ländern eine Partnerstadt hat. Sondern es muss Schnittmengen geben, um die Partnerschaft leben zu können.“

Bei gleicher Gelegenheit wurde der Bruno-Wiefel-Preis überreicht an Jürgen Thiemer aus Schwedt/Oder, der für sein Engagement zwischen Schwedt und dem Opladener Geschichtsverein ausgezeichnet wurde.

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