Leverkusen Geschäftsmann soll Angestellte vergewaltigt haben

Leverkusen · Der Vormittag in Saal 4 des Amtsgerichts in Opladen hätte durchaus informativer verlaufen können. Aber die Ehefrau des Angeklagten verweigerte die Aussage, ein weiterer Zeuge erschien gar nicht erst zur Verhandlung und muss dann zum Fortsetzungstermin von der Polizei abgeholt und zum Gericht gebracht werden. Auch nach dem zweiten Verhandlungstag ist noch völlig undurchsichtig, was wirklich geschah am 14. Juli vergangenen Jahres. Einem 62-jährigen Leverkusener wird vorgeworfen, eine 49-jährige Angestellte seines Geschäftes sexuell missbraucht zu haben. Zu dem Übergriff soll es in einem Lager unweit seines Geschäftes gekommen sein.

Das Lager habe er mit dem Opfer aufgesucht, um Kartons und weitere Gegenstände aus seinem Laden unterzubringen. Dann soll der 62-Jährige die Mitarbeiterin in eine Ecke des Lagers gedrängt und sich an ihr vergangen haben, so lautet der Vorwurf.

Jetzt sagte eine Zeugin im Prozess aus, die neben dem Geschäft des Angeklagten arbeitet. Sie erklärte, sowohl zum Opfer als auch zum Angeklagten sporadischen Kontakt zu haben. Beide kämen ab und zu in ihr Geschäft. Zudem habe die Klägerin wenige Tage nach der Tat das Gespräch mit ihr gesucht. Dabei sei ihr ein blauer Fleck im Nasenbereich des Opfers aufgefallen. "Sie sagte mir, dass sie vergewaltigt worden sei", erinnerte sich die Zeugin.

Auch ein Mitarbeiter des Wachdienstes eines Unternehmens in der Nähe des Lagerbereichs wurde vor dem Schöffengericht am Amtsgericht in Opladen angehört. Er hatte an dem vermeintlichen Tattag Dienst und berichtete dem Richter, damals kurzen Kontakt zum Angeklagten gehabt zu haben, als dieser mit einem Bollerwagen in Richtung des Lagers an ihm vorbeifuhr. "Ich kenne ihn ein bisschen. Es war üblicher Smalltalk", sagte der Zeuge. Das Opfer sei sowohl beim Hin- als auch später beim Rückweg jeweils an der Seite des Angeklagten gewesen.

Der Prozess wurde schließlich jetzt unterbrochen und soll nun am 19. Oktober fortgesetzt werden. Neben den weiteren Zeugen, der vorgefahren wird, steht beim nächsten Termin unter anderem die Aussage einer weiteren Zeugin auf dem Programm.

Eine Frau aus einem ebenfalls benachbarten Geschäft soll zum möglichen Tatzeitpunkt im vergangenen Jahr die angelehnte Tür des Lagerraums des 62-Jährigen bemerkt haben, jedoch nicht hineingegangen sein.

(RP)
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