Beratung Nachwuchs auf die Zukunft vorbereiten

Bei einem Infoabend erfuhren Eltern, wie sie ihre Kinder bei der Berufswahl bestmöglich unterstützen können.

 Wo geht‘s lang? Das fragten in der Gesamtschule Schlebusch Lissa Lietz, Esra Ünverdi, Aaron Kliewer und Vincent Naseband (v. li.).

Wo geht‘s lang? Das fragten in der Gesamtschule Schlebusch Lissa Lietz, Esra Ünverdi, Aaron Kliewer und Vincent Naseband (v. li.).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es ist November, das Schuljahr ist noch gar nicht so alt, und doch haben viele Schüler schon den kommenden Sommer im Kopf. Dann nämlich geht für eine ganze Reihe junger Menschen die Reise weiter – in Beruf, Ausbildung oder Studium. Eine aufregende Zeit, die allerdings auch bei Eltern Spuren hinterlässt. Schließlich leben sie diesen Prozess mit.

Welcher Beruf ist der richtige? Wie und wo wird mein Kind am glücklichsten – und kann ich mich in diesen Findungsprozess einmischen? All diese Fragen beschäftigen Eltern in dieser Zeit. Die Stadt und ihre kommunale Koordinierungsstelle Schule-Beruf greift diese Verunsicherung auf und versucht zu helfen.

Ein entsprechender Infoabend an der Gesamt­schule Schlebusch wies nun rund 70 Interessierte auf mögliche Wege hin, in anschließenden Workshops vertieften die Teilnehmer ihre Gespräche. „Der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl ihrer Kinder ist schon groß“, erklärte Beraterin Stefanie Grube. Sie sollten daher mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Das sahen vier Jugendliche, die ihren Weg auf der Bühne in der Aula der Schule beschrieben, ähnlich – und doch etwas anders. „Man sollte einen Plan aufstellen, Stärken und Schwächen erarbeiten, aber keine Ideen unterbinden“, betonte zum Beispiel Azubi Vincent Naseband. In eine ähnliche Kerbe schlug der duale Student Aaron Kliewer. Er sagte, Eltern sollten ihre Kinder auf keinen Fall in einen Beruf drängen.

Etwas ähnliches hat Jurastudentin Esra Ünverdi erlebt. Lehrer hatten ihr zu diesem Studium geraten, auch hatte sie selbst diese Studienrichtung durchaus reizvoll gefunden. Doch, so erzählte sie weiter, habe das daraufhin für ihr Umfeld schnell festgestanden. „Ich habe dann recht früh einen Stempel bekommen – ohne, dass ich überhaupt mal gefragt worden bin, was ich eigentlich will.“

Aus Elternsicht berichtete die Eltern-AG, die der Koordinationsstelle beratend zur Seite steht und sich viermal im Jahr trifft. Christiane Röger betonte, Kinder müssten ihre Erfahrungen machen, auch mal den falschen Weg gehen. Sie empfahl, Jugendliche sollten zunächst eine Ausbildung machen und darauf aufbauen.

Bürgermeister Bernhard Marewski beschrieb die kommenden Monate als „Zeit großer Veränderung“. Sehr empfehlen könne er die Berufskollegs der Stadt. Bildung sei eine überparteiliche Angelegenheit, die in Leverkusen sehr ernst genommen werde. Umso schöner, dass sich Eltern so für ihre Kinder einsetzten. „Leider sage ich das zu Ihnen, die Sie alle hier sind. Das ist wie in der Kirche – der Pfarrer pretigt immer zu den Falschen“, betonte er und schmunzelte.

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