Leverkusen "Genussradeln" im Bergischen Land soll Touristen locken

Leverkusen · Städte und Kreise treten gemeinsam in die Pedale, um die Panorama-Radwege zu vermarkten. Dazu gehört auch die Balkantrasse.

 Die Balkantrasse führt 51 Kilometer weit von Wuppertal-Oberbarmen bis Rheindorf .

Die Balkantrasse führt 51 Kilometer weit von Wuppertal-Oberbarmen bis Rheindorf .

Foto: Moll

Von 39 Höhenmetern in Rheindorf auf 406 Meter bei Marienheide (Müllenbach): "2006 wäre noch keiner auf die Idee gekommen, dass das Bergische Land eine Destination für Radfahrer sein könnte", sagt Ute Schneider, Geschäftsführerin der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW). Obwohl damals schon die ersten Bahntrassen umgebaut waren, gab es die erste Übersichtskarte der Panorama-Radwege nicht vor 2013. Und es dauerte, bis der Anstieg bei den Elektro-Fahrrädern die Steigungen im Bergischen kompensierte.

224 Kilometer Auf und Ab werden jetzt gemeinsam vermarktet: der Bergische Panoramaradweg von Hattingen bis Olpe (132 km), der die Korkenziehertrasse einbezieht, der Panorama-Radweg Niederbergbahn von Kettwig bis Haan-Ost (35,5 km) und der Panorama-Radweg Balkantrasse von Oberbarmen bis Rheindorf (51 km). "Die liebsten Beschäftigungen im Urlaub sind Natur und Kultur", kommentiert Anette Kolkau für die BSW. "Das passt wie die Faust aufs Auge: Die Panorama-Radwege bedienen beides auf engstem Raum."

Bei der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft laufen die Fäden zusammen. In ihren Räumen im IHK-Gebäude an der Kölner Straße wurde dafür eine Geschäftsstelle eingerichtet. Betreut wird das Projekt von Angelika Schott: "Wir kümmern uns um die Infrastruktur und die Qualität der Trassen, sind Ansprechpartner für Reiseveranstalter, Gäste und Kommunen." Zum Angebot gehören auch Informationen über die angrenzenden Radwege an Ruhr, Rhein und Sieg. Die neue Marketingstrategie unter dem Motto "einfach bergisch radeln" und die frische Übersichtskarte der Panorama-Radwege gibt es seit letztem Jahr; im Internet ist man seit Februar präsent.

In diesem Jahr steht die Beteiligung an neun Messen auf dem Programm. Der Start war im Februar in Essen. "Die Resonanz ist gut", freut sich Projektmanagerin Schott. Der neue Pavillon mit großen Fotos von der Nordbahntrasse und der Niederbergbahn und dem Slogan "Manchmal ist der Weg wirklich das Ziel" soll beispielsweise beim Düsseldorfer Fahrradtag "radaktiv" Mitte Juni zu sehen sein. Für die Panaroma-Radwege wird aber auch in Niedersachsen, in Belgien und in Holland geworben. Rund 520.000 Euro fließen bis Juni 2019 in das 2016 begonnene Projekt, das von der EU und den Partnern finanziert wird.

Geführt wird es unter dem Namen "Bergische Panorama-Radwege - Genussradeln auf ehemaligen Bahntrassen zwischen Ruhr, Rhein und Sieg". Beteiligt sind unter anderem die Kreise Mettmann und Ennepe-Ruhr, die Naturarena Bergisches Land (für die beiden bergischen Kreise), die Stadt Leverkusen, die BSW und der Verein Bergisches Land Tourismus. Außerdem gibt es mehrere Projektpartner wie etwa den ADFC.

Die neue Karte der Panorama-Radwege kann bei der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft bestellt werden (Tel. 0212/881606999, 8 bis 19 Uhr). Kunden der Erzquell Brauerei Bielstein erhalten sie auch als Zugabe beim Kauf der neuen Biersorte "Bergischer Radler". Das naturtrübe Bier mit einem Schuss Ingwer wird hauptsächlich im Bergischen Land und in Berlin vertrieben. Eine eigene App für die Panorama-Radwege gibt es nicht. Gearbeitet wird noch an Pauschalangeboten für Mehrtagesfahrten. Und auch die Beschilderung der Radwege könne stellenweise noch verbessert werden, räumt Angelika Schott ein.

www.einfach-bergisch-radeln.de

(RP)
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