leverkusen Geisterfahrer kann sich nicht erinnern

leverkusen · Vor dem Amtsgericht Langenfeld muss sich seit Dienstag ein 22-Jähriger wegen eines Unfalls mit drei Toten auf der Autobahn 59 bei Düsseldorf verantworten. Der Angeklagte sagte, er könne sich an das Geschehen im Juni 2009 nicht erinnern.

Der Mann soll laut Anklage als Geisterfahrer nachts betrunken in den Kombi einer Düsseldorfer Familie gerast sein. Dabei waren ein einjähriges Mädchen, die 32-jährige Mutter und die 78-jährige Großmutter ums Leben gekommen.

Der Angeklagte berichtete dem Gericht im voll besetzten Verhandlungssaal, wie es zu der Unglücksfahrt gekommen war. Er gab an, sich mit Freunden an einem Badesee bei Leverkusen zum Zelten getroffen zu haben. Beim Grillen seien erhebliche Mengen Alkohol getrunken worden. Etwa gegen Mitternacht habe bei ihm die Erinnerung ausgesetzt, sagte der 22-Jährige. Bruchstückhaft wisse er nur noch, dass er irgendwann in seinem zerstörten Auto auf der Autobahn gesessen habe, er habe Blaulicht gesehen. Aufgewacht sei er dann erst später im Krankenhaus.

Der junge Mann hatte bei dem Unfall etliche Knochenbrüche erlitten. Er befindet sich in psychologischer Behandlung. Der Auszubildende gab an, dass ihm die Folgen des Unfalls schwer zu schaffen machten.

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu vier Jahre Haft. Das Urteil soll spätestens am 19. Mai verkündet werden.

(seeg)
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