Leverkusen GBO-Haus bleibt Baustelle bis September

Leverkusen · Pleite eines Subunternehmers, Verhandlungen, wie der Schaden durch lose Fassadenteile beglichen wird, sowie Abstimmungen über Denkmalschutz-Optik verzögern die Außensanierung an der Düsseldorfer Straße um Monate.

 Mit dem Abriss der losen Fassadenplatten am GBO-Haus Düsseldorfer Straße wird erst begonnen, wenn der Montage-Termin für die neuen Elemente feststeht. So lange bleiben auch die Netze.

Mit dem Abriss der losen Fassadenplatten am GBO-Haus Düsseldorfer Straße wird erst begonnen, wenn der Montage-Termin für die neuen Elemente feststeht. So lange bleiben auch die Netze.

Foto: uwe miserius

Es waren zähe und schwierige Verhandlungen, aber jetzt hat sich der Gemeinnützige Bauverein Opladen (GBO) mit der Baufirma über die Modalitäten der Gewährleistungs-Zahlungen geeinigt. Nachdem sich im Januar Fassadenplatten vom Bauvereinshaus an der Düsseldorfer Straße gelöst hatten, gestaltete sich die Finanzierungsfrage von Reparatur und Neugestaltung schwierig, denn ein Subunternehmer hatte inzwischen Konkurs angemeldet.

Dennoch, so bestätigte gestern auch Bauvereins-Geschäftsführer Bernd Fass, wollten beide Seiten einen Gang vor Gericht auf jeden Fall vermeiden, weil der nur noch mehr Zeit und Geld gekostet hätte. "Immerhin geht es um mehrere 100.000 Euro", sagte Fass gestern auf Anfrage: "Jetzt haben wir uns gütlich geeinigt und sind zufrieden", fügte er hinzu.

Der Zeitverlust sei dennoch nicht zu leugnen, denn auch die geplante Neugestaltung der Fassade mit einem speziellen Klinker-Stein, der sich in das Denkmalschutz-Ambiente der benachbarten Kirche Sankt Remigius und deren unmittelbarer Umgebung einfügen soll, muss aufwendig abgestimmt werden - unter anderem mit der Denkmalschutzbehörde.

September wird es nach Auffassung des Bauvereinschefs denn wohl auch werden, bis die Aussicht konkret besteht, das insbesondere in den Arztpraxen verhasste Gerüst mit den verdunkelten Netzen wieder loszuwerden.

Für die Neugestaltung hatte sich der Bauverein entschieden, nachdem klar wurde, was die Ursache für die lockeren Fassadenteile des Gebäudes an der Düsseldorfer Straße gewesen ist.

Unter anderem soll der beim Anbringen verwendete Kleber einer der Gründe für den Schaden gewesen sein, der allerdings zum Glück noch in die Gewährleistungsfrist fiel.

Alle Platten sollen nun ausgetauscht werden - auf einem Bereich, der rund 800 Quadratmeter umfasst. Fass kündigte gestern aber schon einmal an, dass mit dem Abriss erst begonnen wird, wenn der Montage-Termin für die neuen Elemente klar ist: "Wir wollen die Arbeiten so zügig hintereinander weg erledigen wie möglich", versichert der Geschäftsführer, dessen Büro als eines der ersten Gebäudeteile von Krach und Vibrationen betroffen sein wird.

Der Bau des Wohn- und Gewerbehauses gleich gegenüber macht unterdessen weiter Fortschritte: Ab Mai oder Juni 2017 soll in das Haus sukzessive Leben einziehen. Zunächst werden die Wohnungen entlang der Düsseldorfer Straße bezogen, kurz darauf solle der Supermarkt Rewe loslegen, hatte der Bauverein erst vor wenigen Wochen angekündigt.

Der vom GBO geplante Supermarkt an der Düsseldorfer Straße wird von einem gebürtigen Opladener geleitet: Marcel Rahmati (49) hat den Mietvertrag für das Neubauprojekt unterschrieben. Sein Vater war Zahnarzt. Die Praxis befand sich nur wenig entfernt vom künftigen Supermarkt-Standort.

An der Düsseldorfer Straße neben dem Parkhaus Kantstraße sollen der Supermarkt und 56 Wohnungen entstehen.

(RP)
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