Ab 2023 in Leverkusen Gasumstellung – das erwartet die Verbraucher

Leverkusen · Gastherme müssen bundesweit auf H-Gas umgestellt werden. Die Betreiber informieren die Leverkusener ab 7. November per Post über alle Details.

 Stephan Pütz und Natalie Schmidt von der Firma „Erdgasumstellung“ stellten den Zeitplan für das Projekt in Leverkusen und Leichlingen vor.

Stephan Pütz und Natalie Schmidt von der Firma „Erdgasumstellung“ stellten den Zeitplan für das Projekt in Leverkusen und Leichlingen vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Etwa 41.600 Geräte werden in Leverkusen mit Erdgas versorgt, in Teilen von Leichlingen könnten es 2300 sein, schätzt die Firma „Erdgasumstellung“. Bundesweit müssen alle Geräte umgestellt werden – bis 2030.

L-Gas

Bisher werden die Geräte noch mit dem sogenannten L-Gas versorgt, das einen geringeren Energiegehalt hat. Das „L“ steht hierbei für das englische Wort „low“, also gering. Es wird vor allem in den Niederlanden und westlichen Teilen Deutschlands gefördert.

Weil in diesen Gebieten schon seit Jahren gefördert wurde, kommt es dort vermehrt zu Erdbeben. Um Menschen zu schützen und Erdbeben zu verringern, wird die Förderung erst gemindert und bis 2030 gestoppt. Heißt es von der niederländischen Regierung.

H-Gas

 Das H-Gas wird vorwiegend in Russland und Norwegen gefördert und beinhaltet mehr Methan. Das „H“ bei H-Gas steht für den englischen Begriff „high“, also hoch. Das Gas hat einen höheren Brennwert. Bedeutet: Wenn Geräte mit H-Gas versorgt werden, verbrauchen sie deshalb weniger Gas bei gleichem Energiebedarf.

Kontaktaufnahme

Die „Erdgasumstellung“ beginnt zunächst mit der Kontaktaufnahme. Sie verschickt ab Sonntag, 7. November, Informationsschreiben an alle Erdgas-Verbraucher. Darin erklärt die Firma die nächsten Schritte.

Erhebung der Gas-Geräte

Ab Februar 2022 sollen die Gas-Geräte besichtigt werden. Dabei wird geschaut, wie viele Geräte vorhanden sind, welche Eigenschaften die Geräte haben und welche Umbauteile für die Umstellung gebraucht werden. Außerdem wird das Abgas gemessen.

Anpassung

Zwischen 2023 und 2025 werden die Geräte in Leverkusen und Teilen von Leichlingen auf H-Gas umgestellt und eventuelle Ersatzteile eingebaut. Dafür kommen unter anderem Installateure ins Haus. Das kann zu einem fixen Datum passieren oder sechs Monate vor bis drei Monate nach der Umstellung. Das hängt von der Empfindlichkeit der Geräte ab, erläutert Stephan Pütz von „Erdgasumstellung“.

Sicherheit

Damit sich im Zuge der Umstellungsarbeiten keine Betrüger in die Häuser einschleichen können, werden in den Informationsschreiben deshalb schon Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben bekannt gegeben, mit denen die Kunden beim Besuch Mitarbeiter identifizieren können. Außerdem werden nur intakte Geräte auf H-Gas umgestellt, um Unfälle zu vermeiden.

Mängel/alte Geräte

Es kann passieren, das Geräte Mängel aufweisen, sodass diese vor der Umstellung vom Fachmann behoben werden müssen. Dies müssen die Eigentümer selbst veranlassen. Mangelhafte Geräte werden zunächst gesperrt. Für Geräte, die älter als 30 Jahre sind, gibt es nur in Ausnahmen Ersatzteile, die für die Umstellung benötigt werden. Es kann deshalb sein, dass Geräte nicht ans Gas-Netz angeschlossen werden können.

Individuelle Bedingungen

Es kann vorkommen, dass Geräte, die auf der selben Straße liegen, in unterschiedlichen Zeiträumen umgestellt werden, weist Pütz hin. Das habe vor allem mit den Eigenschaften der Geräte und dem Verlauf des Gasnetzes zu tun.

Informationsmöglichkeiten

Den Zeitraum der eigenen Geräteumstellung können Verbraucher auf einer interaktiven Karte adressengenau herausfinden. Zudem soll es Flyer und ein Infomobil geben, um Fragen zu klären. Das Infomobil soll ab März 2022 durch die Stadtteile fahren, ergänzt Natalie Schmidt.

Kosten

Insgesamt fällt für die Umstellung im von der Rheinischen Netzgesellschaft betreuten Gebiet eine Summe von 200 Millionen Euro an. sagt Pütz. Aufkommen müssen die Verbraucher dafür direkt nicht. Die Kosten werden über einen bundesweiten Schlüssel auf alle Erdgas-Verbraucher aufgeteilt und über das Netzentgelt abgerechnet. Pro Verbraucher sollen es Centbeträge sein.

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