Leverkusen Gagfah akzeptiert 16 500 Euro Mietminderung in Aquila-Siedlung

Leverkusen · Knapp eine Woche vor Weihnachten war für 21 Gagfah-Mieter aus der Aquila-Siedlung schon Bescherung. "Ihre Mietkonten bis 2010 sind geklärt, die Mietminderungen werden akzeptiert und von der Gagfah auf null gestellt", verkündete Rechtsanwalt Torsten Neufeld, als die Bürgervereinigung "Aquila Küppersteg" am Dienstag zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten zur Versammlung eingeladen hatte.

Diese guten Neuigkeiten habe er unbedingt noch vor Jahresende los werden wollen, sagte der Jurist. Beifall ertönte darauf im voll besetzten Klassenraum der Gemeinschaftsgrundschule Kerschensteiner Straße.

Die Wohnungsgesellschaft Gagfah verzichtet demnach auf 16 500 Euro, die größte Einzelsumme beträgt 3200 Euro. Weitere Beträge dürften zusammenkommen, sobald die restlichen Mietkonten aller 260 Aquila-Mieter im Laufe der nächsten Monate korrigiert sind. Die Hartnäckigkeit der Siedler habe sich also bezahlt gemacht, freute sich der Anwalt.

Schon seit Jahren hatten sich Bewohner mit seiner Unterstützung und der ihres Vereins gegen fehlerhafte Heiz- und Nebenkostenabrechnungen zur Wehr gesetzt. Verweigerten Mieter die Nachzahlung, kam häufig die Androhung einer Räumungsklage. Allerdings konnte der Anwalt schon bei der letzten Versammlung berichten, dass kein Mieter befürchten müsse, er werde wegen ausstehender Forderungen auf die Straße gesetzt. Die Aquila-Siedlung, ergänzte Neufeld, werde bei der Gagfah inzwischen sogar als "Eiserne Festung" angesehen, um die man sich dringend kümmern müsse.

Die Abrechnungen ab 2011 seien Gegenstand der nächsten Auseinandersetzungen, kündigte er an. Dabei gehe es nicht nur um die "durch nichts zu erklärenden Kostensteigerungen für Kabelfernsehen", sondern speziell um Heizkosten, bei denen es die "größten, unplausiblen Sprünge" gebe. Neufeld: Kosten wurden entweder falsch abgelesen, geschätzt, für 14 Monate oder für Räume berechnet, in denen es keine Heizungskörper gibt. Zudem müsse der Fernwärmevertrag mit der EVL überprüft werden.

Mit diesem Erfolg sind nicht alle Probleme zwischen Wohnungsgeber und -nehmern beseitigt. Die Stadt als Aufsichtsbehörde hatte angekündigt, notfalls gravierende Mängel beseitigen zu lassen. Eine erste Klärung soll ein Gespräch mit Vertretern der Gagfah, der Stadt sowie der Bürgervereinigung Aquila-Küppersteg am 28. Januar bringen.

(gkf)
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