Leverkusen Fußballfans streiten mit Radlern

Leverkusen · Wenn in der BayArena Kießling gegen den Ball tritt, ist das Radfahren auf dem Dhünnradweg zwischen Bismarckstraße und Tannenbergstraße verboten. Den ganzen Tag lang. Leverkusens Radfahrer sind aufgebracht.

 Dieses rot-weiße Sperrschild mit dem Zusatz "an Spieltagen in der BayArena" sorgt für Aufregung bei Radfahrern. Das Verbot beschränkt sich nicht nur auf ein bis zwei Stunden vor und nach Spielende – es gilt am gesamten Spieltag.

Dieses rot-weiße Sperrschild mit dem Zusatz "an Spieltagen in der BayArena" sorgt für Aufregung bei Radfahrern. Das Verbot beschränkt sich nicht nur auf ein bis zwei Stunden vor und nach Spielende – es gilt am gesamten Spieltag.

Foto: Miserius, Uwe

Grund für die Aufregung ist das rot-weiße Sperrschild mit dem Zusatz "an Spieltagen in der BayArena". Radler dürfen dann den Radweg an Fußballspieltagen nicht befahren. Das Verbot (BayArena bis Tannenbergstraße) beschränkt sich nicht nur auf ein bis zwei Stunden vor und nach einem Spiel im Bayer 04-Stadion — es gilt am gesamten Spieltag. Völlig überzogen, finden Radfahrer.

Vor allem am Wochenende würden Radler durch das Verbot stark eingeschränkt. Aber auch im Berufsverkehr an Werktagen: "Wenn ich um 6.30 Uhr zum Bahnhof fahre, dürfte ich die Strecke eigentlich nicht nutzen", schreibt ein aufgebrachter Radfahrer. Das sei ein "schlechter Scherz". "Woher soll ich wissen, wann ein Spiel stattfindet? Ich interessiere mich nicht für Fußball", betont der Radfahrer weiter.

Das Verbot für Radfahrer gilt seit Mitte Juni, fiel aber jetzt erst richtig auf. Bei dem Schild handelt es sich um ein Klappschild. Aus "Kostengründen" verzichtet die Stadt nach Aussage einer Stadtsprecherin jedoch auf das Ein- und Ausklappen des Schildes nach und vor Spielbeginn", sagte die Stadtsprecherin auf Anfrage weiter.

Schnellroute "Dhünn-Radweg"

Das Schild sei auf Anregung von Polizei-Inspektionsleiter Hans-Dieter Husfeldt aufgestellt worden: "um Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern, insbesondere bei An- und Abreise an Spieltagen zu minimieren", teilte die Polizei auf Anfrage mit. Der Weg werde vor und nach Spielbeginn meist von mehreren Tausend Menschen genutzt. "Zwischen Fußgängern und Radfahrern kommt es immer wieder zu Streit", begründete die Polizei die Anregung.

Tatsächlich nutzen viele Fußballfans das Fahrrad für die Fahrt zum Stadion. Dies wird von der Stadt ausdrücklich empfohlen. Dank des gut gelegenen Dhünn-Radweges, der wie eine Radfahrer-Schnellstraße genutzt wird, ist der radelnde Fan sehr schnell am Spielort. Vor allem nach dem Spielende herrscht bei gutem Wetter auf dem Radweg ein Radfahrergewimmel wie bei den Autofahrern in der Hauptverkehrszeit auf der Inneren Kanalstraße in Köln. Keine ungefährliche Angelegenheit, zumal Radfahrer keine Knautschzone haben.

Anregung der Polizei

Ob und wie die Anregung zum Radfahrverbot umgesetzt werde, sei allein Sache der Stadt, informierte gestern die Polizei. Radfahrer, die den Weg trotz Verbots nutzen, müssen mit einem Verwarngeld von bis zu 20 Euro rechnen. Mit dem ADFC habe die Stadt vor Aufstellen des Verbots-Schildes nicht gesprochen, teilt ADFC-Ortsvorsitzender Heinz Boden mit. "Wir werden der Sache noch nachgehen", kündigte Boden an.

(RP/url)
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