Leverkusen Fußball-Kontrolle: Frauen mussten sich ausziehen

Leverkusen · Besucher des Bundesligaspiels zwischen Bayer 04 und Eintracht Frankfurt am Mittwoch erheben Vorwürfe gegen die Einlasskontrollen des BaySecur-Sicherheitsdienstes. Übereinstimmend schilderten Gästeanhänger gegenüber der RP und im Internet, dass sie sich vor dem Zutritt ins Stadion ungewöhnlich umfangreichen Leibesvisitationen hätten unterziehen müssen.

 Zunächst habe der Sicherheitsdienst die ankommenden Frankfurter in männliche und weibliche Zuschauer getrennt, beschrieb ein Beteiligter das Erlebte gegenüber der Rheinischen Post.

Zunächst habe der Sicherheitsdienst die ankommenden Frankfurter in männliche und weibliche Zuschauer getrennt, beschrieb ein Beteiligter das Erlebte gegenüber der Rheinischen Post.

Foto: sge4ever.de

Zunächst habe der Sicherheitsdienst die ankommenden Frankfurter in männliche und weibliche Zuschauer getrennt, beschrieb ein Beteiligter das Erlebte gegenüber der Rheinischen Post. "Männer mussten vor dem Stadion ihre Schuhe, Jacken, Pullover und teilweise Hosen ausziehen. Frauen mussten sich in einem eigens aufgestellten Zelt bis auf die Unterwäsche ausziehen. Wer sich weigerte, wurde von Ordnern massiv in das Zelt gedrängt, oder ihm wurde der Zutritt zum Stadion verweigert."

 Bei der Partie der Werkself gegen die Eintracht wurden vor allem weibliche Fans in einem solchen Zelt kontrolliert.

Bei der Partie der Werkself gegen die Eintracht wurden vor allem weibliche Fans in einem solchen Zelt kontrolliert.

Foto: sge4ever.de

Meinolf Sprink, Bayer-04-Kommunikationsdirektor, berichtet, man habe im Vorfeld einen Hinweis vom Vater eines Frankfurter Fans erhalten, der in der E-Mail seines Sohnes Hinweise auf eine geplante Aktion mit Pyrotechnik gelesen hatte. Frauen sollten demnach die Feuerwerkskörper ins Stadion schmuggeln. Weil sich dies auch mit Hinweisen szenekundiger Beamter gedeckt habe, habe BaySecur beschlossen, "extremer zu kontrollieren". Die Mitarbeiter hätten bei den Männern aber einzig den Auftrag gehabt, diese abzutasten und sie auf einem Teppich die Schuhe ausziehen zu lassen.

Die zuständige Kölner Polizei erklärte, diese Maßnahme sei nicht von ihr angeordnet worden. Im Übrigen habe man davon im Vorfeld auch nichts gewusst. Die Beamten vor Ort hätten sich nur darum gekümmert, die Kontrolleure vor den aufgebrachten Fans zu schützen.

Marc Francis, Frankfurter Fanbeauftragter und selbst vor Ort, sagte, eine solche Vorgehensweise habe er noch nie erlebt. Man sei noch inmitten der Aufarbeitung des Sachverhalts und behalte sich entsprechende Reaktionen vor.

(RP)
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