Jugendliche mit Typ 1-Diabetes Fußball-Camp mit tierischer Assistenz
Die Bayer 04-Fußballschule hatte Kinder und Jugendliche mit Typ 1-Diabetes eingeladen.
Elja war extra für das Diabetes-Camp aus Glandorf im Landkreis Osnabrück angereist. Sie ist zwar nicht an Diabetes erkrankt, kennt sich aber trotzdem sehr gut mit Unterzuckerungen aus. Und weil das so ist, machte es auch nichts, dass sie erst zwei statt der für Teilnehmer geforderten sechs Jahre alt ist. Denn Hund Elja war bei ihrer Camp-Premiere ein Star zwischen all den Kindern, die teils schon zum fünften Mal mitkickten.
Für Samstag hatte die Bayer 04-Fußballschule zum mittlerweile traditionellen Tagescamp für Kinder und Jugendliche mit Typ 1-Diabetes eingeladen. Die jungen Kicker reisten dafür teils bis aus dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz an, ein Junge kam gar aus Lüneburg (Niedersachsen). Prof. Henning Adamek (Klinikum), Thorsten Judt (Bayer 04-Fußballschule) und Jörg Kappenhagen (Leiter Fans/Soziales Bayer 04) begrüßten die Kinder auf der Anlage des Jugendleistungszentrums Kurtekotten. Mit Jörg Kappenhagen hatte Adamek das Konzept für die Camps vor einigen Jahren entwickelt. Die Resonanz ist riesig: Jedes Jahr melden sich bis zu 70 Interessierte. Eigentlich ist nur Platz für 40. „In diesem Jahr haben wir 46 Plätze vergeben“ sagt Judt. „Und es gab immer noch Kinder auf der Warteliste.“
Für die 46 Glücklichen gab es die erste Trainigseinheit, eine Verschnaufpause mit freilich gesundem Mittagessen und das Entsenden der Eltern zu einem Infoaustausch.
Nach dem Essen verabschiedeten sich die Eltern zu einem Informationsaustausch in einen Seminarraum. Zeit für den großen Auftritt von Elja. Die junge Dame ist Assistenzhündin und stahl mit ihrer Trainerin Carina Stanek den Fußbällen zwischendurch die Schau. „Solche Hunde können Menschen mit Typ 1-Diabetes, psychischen Erkrankungen oder mit Beeinträchtigung des Gehörs oder der Motorik im Alltag unterstützen“, erläutert Adamek. „Die Ausbildungskonzepte werden individuell erarbeitet und an die Bedürfnisse des Menschen angepasst.“ Stanek referiert vor den Eltern, gab Einblick in die Arbeit einer Assistenzhundeschule und Tipps, für wen ein solcher Hund geeignet sein könnte und wie er sich finanzieren lässt.
Der Hund war aber noch nicht das i-Tüpfelchen im Camp. Das gab es am Schluss: Eintrittskarten für ein Heimspiel von Bayer 04. Und: Wer mochte, konnte im Anschluss ans Camp an einer Stadionführung teilnehmen. Klar, dass sich die jungen Kicker den Blick hinter die Kulissen nicht entgehen ließen... die Eltern im Schlepptau.