Leverkusen Frühlingsmarkt und Kunststände vor geschlossenen Läden

Leverkusen · In der Wiesdorfer City brach am Wochenende der Frühling aus: Der diesjährige Frühlingsmarkt lockte mit schickem Kunsthandwerk, allerhand regionaler Leckereien und einem bunten Blumenmeer. Ein überschaubares Angebot, was gut angenommen wurde. Das Kunst- und Kulturereignis "LiveArt" fiel dagegen eher dürftig aus.

 "Pouring Medium", so heißt die neue Kunst-Technik, die Klaudia Schmidt vor dem geschlossenen Geschäft "Hobbymade" demonstrierte.

"Pouring Medium", so heißt die neue Kunst-Technik, die Klaudia Schmidt vor dem geschlossenen Geschäft "Hobbymade" demonstrierte.

Foto: Uwe Miserius

Das sonnige Wetter vor allem am Sonntagnachmittag führte zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Trotz der Absage des verkaufsoffenen Sonntags nach einer erfolgreuchen Klage der Gewerkschaft Verdi schlenderten Passanten in der Fußgängerzone zwischen den Ständen und Buden des Frühlingsmarktes - viele mit einer frisch gegrillten Bockwurst oder einem Eis in der Hand.

Die Menschen freuten sich offenbar über das frühlingshafte Wetter und nutzen das Angebot. Anders sah es in den Luminaden aus, wo das Kunst- und Kulturereignis "LiveArt" des Kulturkreises zum vierten Mal in Folge Künstlern und Musikern eine Bühne bot. Im Erdgeschoss, im Café und vor der Musikbühne hatten es sich zahlreiche Besucher gemütlich gemacht und lauschten der Leverkusener Band Josie. Im oberen Bereich, wo die bildenden Künstler Malerei und Skulpturen präsentierten, schlenderte dagegen nur eine Handvoll Menschen umher. "Das ist wirklich bitter", urteilte Anita Paluszek. Die Künstlerin war zum dritten Mal in Folge bei der "LiveArt" dabei. Doch so schlecht wie an diesem Tag lief es noch nie. "Im letzten Jahr war es zu dieser Zeit rappelvoll hier", erinnert sie sich. "Jetzt ist hier oben tote Hose." Auch Künstlerkollegin Bix Müffeler bedauerte, dass an diesem Tag die Läden aufgrund der Verdi-Klage geschlossen blieben. "Das ist schon schade, weil einfach Leute fehlen." Müffeler und Paluszek berichteten, dass ihre Künstlerkollegen "schon ziemlich angefressen seien", wegen der Situation. Viel Umsatz würden sie bei der "LiveArt" ohnehin nicht machen, doch zumindest könnten sie sich der Öffentlichkeit präsentieren, sofern sie den käme. Eine Künstlerin hatte sogar kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt, berichtete auch "LiveArt"-Initiatorin Petra Müllewitsch, die sich jedoch nicht unterkriegen ließ. "Es stimmt, es ist weniger los als im letzten Jahr, aber ich glaube, die Stimmung ist dennoch sehr entspannt, und es kommen Leute, die sich nur für die Kunst interessieren." An dem Konzept wolle sie auch fürs kommende Jahr festhalten. Für 2019 werde die 5. "LiveArt" geplant. Auch Paluszek und Müffeler wollen dabei sein: "Weil es einfach eine gute Sache ist und eine tolle Möglichkeit, als Künstler sein Gesicht zu zeigen und wir die Initiatorin weiter unterstützen wollen."

(RP)
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