Leverkusen Fronleichnamsprozession: "Blumen, Glocken, Weihrauch, Blaskapelle"

Leverkusen · Nach der zentralen Fronleichnamsprozession, die das Stadtdekanat Leverkusen vergangenes Jahr im Neulandpark feierte, konzentrierten sich die Feierlichkeiten in diesem Jahr wieder auf die einzelnen Stadtteile.

Die größte Prozession zum "Hochfest des Leibes und des Blutes Christi" startete beim Schützenfest in Schlebusch, dort hatten sich hunderte Gläubige in eine lange Prozession eingereiht. In Lützenkirchen musste erstmals eine Statio aus organisatorischen Gründen verlegt werden - auf die andere Straßenseite an der Kreuzung Lützenkirchener/Quettinger Straße. In Opladen fanden sich Christen zur Heiligen Messe zusammen, nachdem sie in drei Prozessionen sternförmig zum Altenheim Talstraße gezogen waren. An der Statio am Rennbaumplatz stellten die Gläubigen fest, dass ein Glaskristall aus dem Kreuz offenbar gestohlen wurde.

Ehe eine der Gruppen im Zentrum aufbrach, versammelten sich die Teilnehmer kurz in der Aloysius-Kapelle und schritten durch die Fußgängerzone "in Frieden und Gott, dem Herrn, entgegen", sagte Stadtdechant Pfarrer Heinz-Peter Teller. Messdiener aus Sankt Remigius und Sankt Elisabeth, Fahnen, Kreuzträger und Gemeindemitglieder begleiteten die Monstranz mit dem Allerheiligsten, die abwechselnd von Teller und seinem Kollegen Michael Ottersbach, gut geschützt durch einen Baldachin, den wiederum vier Männer der Kolpingsfamilie Opladen stützten, getragen wurde.

Neben vielen älteren Leuten waren auch jüngere dabei. Ein neunjähriges Kind gestand, es sei mit Eltern und Geschwistern gekommen, "weil Mama es so wollte". Sie würden "mitgehen, weil wir gläubige Christen sind", sagten Anja (31) und Martin (35) Gurk, die sich am Ende der Prozession mit Baby Johanna im Kinderwagen eingeordnet hatten. Ist ein solches Ritual überhaupt noch zeitgemäß? Teller antwortete: "Indem wir die Monstranz durch die Straßen tragen, zeigen wir öffentlich, dass Kirche lebt und wir zu unserem Glauben stehen. Die Prozession ist eine sehr gute Tradition und besonders herrlich bei solch schönem Wetter. Außerdem: Es ist was fürs Auge, da bekommt man etwas zu sehen unter dem Motto Blumen, Glocken, Weihrauch, Blaskapelle. Das Problem und die Schwäche des Christentums ist aber die Gleichgültigkeit unserer eigenen Leute."

(gkf)
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