Leverkusen Freude auf das Miet-Rathaus

Leverkusen · Am ECE-Zentrum mit oben liegendem Miet-Rathaus teilen sich die Geister: Von "toller Bau, Leverkusen kann stolz sein" bis "hässliche Architektur, die abstößt" lauten die Kommentare. Stadtchef Buchhorn packt für den Umzug.

Wiesdorf/Opladen Für Laien ist es unvorstellbar: In schon 22 Tagen sollen die Geschäfte in der "Rathaus-Galerie" in vollem Glanz eröffnen. Wer heute durch die Wiesdorfer ECE-Großbaustelle läuft, kann dies kaum glauben. Hunderte Handwerker im Gebäude, offene Decken, in der Luft hängende Verkabelungen, fehlende Türen und Pflasterungen rund um das Riesengebäude: "Da steckt noch jede Menge Arbeit drin", sagte gestern Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn. "Aber ich vertraue auf das Können der ECE-Bauexperten. Die werden diese große logistische Aufgabe meistern."

Buchhorn hat am Dienstag seine künftigen Amtsräume inspiziert. "Es sieht sehr gut aus. Uns erwarten helle, lichte Räume." Und dann fügt Buchhorn mit leicht kritischem Unterton hinzu: "sehr große Räume, aber die Planung ist, wie sie ist." Allerdings verdiene der Oberbürgermeister einer Großstadt wie Leverkusen "repräsentative Räume". Buchhorn erntet die Früchte, die seine Vorgänger Paul Hebbel (CDU) und Ernst Küchler (SPD) so gerne genossen hätten. Der Wähler entschied anders.

Von seinem Amtszimmer wird Buchhorn in Richtung Busbahnhof schauen und in der Ferne die Silhouetten von Manfort und Schlebusch, dem Wohnort von Buchhorn, erkennen. Bei gutem Wetter reicht der Blick weit ins Bergische Land und nach Köln.

"Sang- und klangloser Umzug"

Mit 94 städtischen Mitarbeitern zieht Buchhorn am 19./20. Februar "sang- und klanglos" von Opladen in die neue Stadtmitte um. Derzeit ist Packen angesagt. Umgesetzt wird weitgehend nur die Technik (Computer, Telefone). Und Akten. Da fürchtet sich mancher Mitarbeiter schon vor dem Staub, die die Papiere oft angesetzt haben. Für manchen Ordner das letzte Stündlein: einiges landet im Papiercontainer, anderes kommt ins Stadtarchiv.

Zu den Abteilungen, die ins neue Mini-Rathaus dürfen, zählt der Bereich "Oberbürgermeister" mit Stadtchef, seinen Referenten, dem Beschwerdemanagement, dem Pressebereich, dem Sitzungsdienst und der Statistikstelle. Dazu gesellen sich das Bürgerbüro (Pass- und Meldewesen) sowie das Standesamt. Das schwebende Rathaus-Ufo verfügt am Friedrich-Ebert-Platz über einen eigenen Eingang. Die fünf Etagen sind direkt über Aufzüge und Treppen erreichbar. Denn: Im neuen Rathaus liegen auch der Ratssaal und die Besprechungsräume der Fraktionen. Auf den beiden künftigen Rathausetagen gilt Rauchverbot. Die Installation von Raucherzellen mit Abzug ist nicht vorgesehen. Also: Raucher müssen runter auf den "Rathaus-Platz". Die Abteilung Oberbürgermeister ist ab Dienstag, 23. Februar, arbeitsfähig, das Bürgerbüro einen Tag später. Zudem sind geplant: Dienstag, 23. Feb.: interne Eröffnung der ECE-Galerie (1000 Gäste).

Mittwoch, 24. Februar, 8 Uhr: offizieller Start der Rathaus-Galerie mit Band durchschneiden (8 Uhr).

Samstag, 20. März, 11 bis 18 Uhr, Tag der offenen Tür für das Rathaus. Gezeigt werden Ratssaal und Oberbürgermeisterräume.

Donnerstag, 1. April, 11 Uhr: offizielle Einweihung des Ratssaales mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (Auch der Ratssaal des vorherigen Rathauses wurde vom NRW-Regierungschef eingeweiht). Die Feier ist gleichzeitig das Geburtstagsfest zum 80-jährigen Stadtjubiläum.

Samstag, 22. Mai: Stadtfest rund um ECE-Rathaus-Galerie und City mit Ehrenamtsbörse.

(RP)
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