Leverkusener Kräfte im Dauereinsatz Freiwillige Feuerwehr sucht Verstärkung

Leverkusen · Die Leverkusener Kräfte waren in den vergangenen Wochen im Dauereinsatz. Das gute Gefühl zu helfen spornt sie an. In der Fußgängerzone in Wiesdorf informierten sie über ihre Arbeit.

 Werbeaktion der Freiwilligen Feuerwehr  in der Fußgängerzone: Alexander Zabinski und Stephan Henseler bei einer Löschvorführung.

Werbeaktion der Freiwilligen Feuerwehr  in der Fußgängerzone: Alexander Zabinski und Stephan Henseler bei einer Löschvorführung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es waren aufregende Wochen in Leverkusen. Flutkatastrophe und Chemieexplosion – stets ganz vorne mit dabei waren Berufs- und Freiwillige Feuerwehr. Stunden um Stunden waren ihre Kräfte für die Menschen im Einsatz. Die Ehrenamtler aus dem Löschzug Wiesdorf hoffen jetzt, dass ihre Arbeit stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rückt. Sie machten am Samstag in der Fußgängerzone Werbung in eigener Sache.

Eindrücklich schilderten sie Erlebtes aus den vergangenen Wochen. Nicht nur in den Starkregengebieten, auch am Einsatz nach der Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage von Chempark-Betreiber Currenta waren sie beteiligt. Im Kampf gegen die Wassermassen arbeiteten sie in sieben Tagen so viel, wie sonst in einem Jahr.

„Es war eine anstrengende Woche“, sagte Zugchef Andreas Schuhen mit einem Lächeln. Seine Truppe hat Großes geleistet – dem ist sich der 48-Jährige bewusst. Kollege Sebastian Löscher betont: „Wir gingen nicht am Stock. Man möchte ja immer weitermachen.“ Alexander Zabinski fügt hinzu: „Man möchte helfen – und sieht den tieferen Sinn dahinter.“

Berufs- und Freiwillige Feuerwehr in Leverkusen arbeiten Hand in Hand. Bei Ereignissen wie dem Starkregen, der als Großschadenslage gilt, werden alle Kräfte eingebunden. Dabei ist nicht grundlegend festgelegt, wer in den Wachen die Grundsicherung macht. Die Männer und Frauen, so sagen es Schuhen und seine Mitstreiter, sind jeweils gleich gut ausgebildet.

Die Grundausbildung dauert bei der Freiwilligen Feuerwehr zwölf Wochenenden. Wer in den Rängen weiter klettern will, der besucht zusätzliche Lehrgänge. Löschzugführer Schuhen: „Eigentlich hört es nie auf.“
Aktiv wurden engagierte Kräfte, die durch den unglaublichen Zusammenhalt in den Stadtteilen zusätzlich motiviert wurden. „Das sind genau die Leute, die wir suchen“, bekräftigt Schuhen, der seit 1991 bei der Feuerwehr ist.

Die 22 Jahre alte Jessica Hildebrand ist motiviert. Sie beginnt in Kürze die Grundausbildung, die in diesem Jahr von den Wiesdorfern in der neuen Wache übernommen wird. „Ich möchte Leuten helfen. Und ich schätze den Teamgeist. Egal wer – ob nun jung oder alt, Mädchen oder Junge – es wird kein Unterschied gemacht“, sagte sie.
Der Zusammenhalt ist es auch, der in Momenten weiterhilft, die nicht oder nur schwer zu vergessen sind. Dann redet die Truppe in der Gemeinschaft über das Erlebte. Zur Not ist gibt es die Psychosoziale Unterstützung der Feuerwehr. Das sind Seelsorger, die sich kümmern. „Das ist aber für den Standardeinsatz nicht nötig“, erklärt Schuhen, „sobald es aber über das bekannte Maß hinausgeht, redet man darüber.“

Die gute Ausbildung sei erforderlich für den professionellen Umgang mit der Gefahr. Potenzielle Stellen werden schnell ausgemacht und vermieden. Die Eigensicherung steht bei den Männern und Frauen an höchster Stelle. Das bekommen sie in den Lehrgängen immer wieder vermittelt.

Die Ehrenamtler freuen sich über Zulauf. Die Person sollte in Wiesdorf wohnen. Auch soll eine Jugendfeuerwehr gegründet werden. Kontakt: Mail an info@lz-11.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort