Leverkusen Frauenclub hilft dem Frauenhaus

Leverkusen · Der Inner Wheel-Club spendete 1700 Euro für den Toberaum im Frauenhaus Leverkusen.

 Rita Delpy (v.l.) , Helga Glaessel, Ilse Ochel, Karin Hörig und Regine Flechsig gestern bei der Spendenübergabe für das Frauenhaus.

Rita Delpy (v.l.) , Helga Glaessel, Ilse Ochel, Karin Hörig und Regine Flechsig gestern bei der Spendenübergabe für das Frauenhaus.

Foto: Uwe Miserius

Der Inner Wheel-Club Leverkusen-Dormagen hat dem Verein "Frauen helfen Frauen" rund 1700 Euro für die Renovierung eines Klettergerüstes im Kinder-Tobezimmer des Leverkusener Frauenhauses gespendet. Der Betrag ist am 22. März bei einer Benefizveranstaltung mit Lesungen und Musik rund um die jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler im Schloss Morsbroich zusammengekommen. Gestern wurde der Scheck überreicht. "Ich hatte mich beim städtischen Frauenbüro erkundigt, wo der Schuh am meisten drückt", berichtete die Club-Präsidentin Rita Delpy. Dort sei sie auf das Leverkusener Frauenhaus aufmerksam gemacht worden, in dem von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder professionelle Beratung, Unterstützung und Unterkunft bekommen.

"Gerade Kinder können belastende Erfahrungen oft nicht in Worten ausdrücken. Sie leben ihre Gefühle im Toben aus", erklärte Frauenhaus-Mitarbeiterin Regine Flechsig, weshalb das Tobezimmer so wichtig ist. Jetzt kann der Verein das vorhandene marode Klettergerüst renovieren und neue Kletterseile anschaffen. Im Leverkusener Frauenhaus ist derzeit Platz für acht Frauen und bis zu elf Kinder. "Meist sind wir voll belegt", sagte Sozialarbeiterin Karin Hönig. Zwar sollte laut europäischer Enquete-Kommission auf 7500 Einwohner ein Platz im Frauenhaus kommen, in Nordrhein-Westfalen gibt es aber gerade einmal knapp die Hälfte. Je nach persönlicher Situation bleiben die meisten Frauen drei bis sechs Monate, vielen gelingt danach den Absprung in ein selbstbestimmtes Leben.

Finanzielle Unterstützung bekommt die Leverkusener Anlaufstelle für Frauen in Not vom Land und im Rahmen von Sozialleistungen. "Wir sind auf Spenden angewiesen", betonte deshalb Regine Flechsig. Mit den Geldern schafft der gemeinnützige Verein eine Zufluchtsstätte, die grundsätzlich jeder bedrohten oder misshandelten Frau und ihren Kindern zu jeder Tag- und Nachtzeit offensteht. Dort bekommen sie Hilfe und Begleitung bei der Verarbeitung von Misshandlungen und Demütigungen, aber auch Unterstützung bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven. Die Frauen des Inner Wheel-Clubs zeigten sich gestern beeindruckt von dem Angebot und deuteten an, dass die jetzige Finanzspritze nicht die letzte gewesen sein muss.

(inbo)
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