Leverkusen Foltermord: Prozess beginnt

Leverkusen · Vor knapp zehn Monaten wurde der 20-jährige Häftling Hermann H. in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Siegburg zu Tode gequält. Das Martyrium des gebürtigen Leverkuseners dauerte rund zwölf Stunden.

Am Mittwoch, 1. August, beginnt am Landgericht Bonn der Prozess gegen die 20, 17 und 19 Jahre alten Angeklagten. Die Anklage lautet: gemeinschaftlicher Mord an ihrem Zellengenossen. Die Häftlinge wollten wissen, "wie es ist, einen Menschen zu töten".

Das Opfer musste u.a. Salzwasser und Urin trinken und Erbrochenes essen. Außerdem wurde es sexuell missbraucht. Hermann H. versuchte noch, seinem Schicksal zu entkommen und drückte mit letzter Kraft den Alarm. Doch als sich einer der Täter über die Gegensprechanlage in der Zentrale für den "Fehlalarm" entschuldigte, war auch diese Chance vertan.

In der Vernehmung erklärten die Täter, der Film "Full Metal Jacket" habe sie auf die Idee gebracht. Einer der Täter: "Wir haben dann beschlossen, ihn aufzuhängen." Dem Opfer wurde aus der Bibel vorgelesen, während die Täter es an der Toilettentür strangulierten.

(RP)
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