Legendär und jedermann bekannt ist das Stück "Hocus Pocus", mit dem Jodel-Gesang eines der ganz großen Lieder der Rockgeschichte. Im vergangenen Jahr hatte der Sportartikelhersteller Nike während der Fußball-Weltmeisterschaft das Stück für eine Werbekampagne genutzt – was allerdings kein junges Publikum ins Scala lockte. Vielmehr hätte Meszelinsky genauso gut ein Ü-50-Konzert ankündigen können. Denn mit der Band sind auch die Fans in die Jahre gekommen.

Rund 200 waren gekommen. Die aber hatten ebenso wie die Musiker ausgesprochen Spaß an der musikalischen Reise in die Vergangenheit während des über zweistündigen Konzerts. Denn Thijs van Leer hält an seinem Stil fest: Instrumentalstücke, wobei sein Gesang eher wie ein zusätzliches Instrument eingesetzt wird.

Das Internet macht's möglich, nämlich sich die Fotos der progressiven Rocker anno 1969 anzusehen und sie mit den – Pardon! – älteren Herren von 2011 zu vergleichen. Aus dem einst schmächtigen Thijs van Leer ist inzwischen ein gesetzter älterer Herr mit einigen Kilogramm mehr geworden. Drummer Pierre van der Linden kann seine Haare zwangläufig nicht mehr so lang tragen. Kinder wie die Zeit vergeht

Neben dem Bandleader, der mit Ohrklappen-Mütze und Stiefel wie ein Trapper auf die Bühne stapfte, ist noch Pierre van der Linden von Anfang an dabei. Zur Gründungsformation gehörte seinerzeit kein Geringerer als Jan Akkerman, 1973 von der britischen Zeitschrift "Melody Maker" zum weltbesten Gitarristen gewählt, der aber längst seine eigenen Wege geht.

Bei Gründung noch nicht geboren

Dafür brachte Altmeister van Leer den (jüngeren) Gitarristen Menno Gootjes und den Bassisten Bobby Jacobs mit. Gootjes, Jahrgang 1974, spielt erst seit Januar bei Focus und war somit bei der Gründung der Band noch nicht einmal auf der Welt.