Kurtekotten Ein neuer „Wuppermann“ hebt ab
Leverkusen I · Flugzeugtaufe auf dem Kurtekotten: Segelflugzeug wird nach dem Ehrenvorsitzenden des Luftsportclubs benannt.
In Sachen Fliegerei hat er sich schon vor rund zehn Jahren ins Privatleben zurückgezogen. Damals stand Theodor Wuppermann, Ehrenvorsitzender des Luftsportclubs (LSC) Bayer Leverkusen, noch einmal vorübergehend im Blickpunkt des Interesses, als er die Goldene Ehrennadel des Deutschen Aeroclubs DAeC für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt. Jetzt, anlässlich seiner 50-jährigen Vereinszugehörigkeit erhielt der Urenkel des Firmengründers, der 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, das Wuppermann-Bildungswerk mitbegründete und bis heute als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Wuppermann AG fungiert, eine noch viel größere Auszeichnung: Ein Segelflugzeug trägt seinen Namen.
Er war Taufpate für das neue doppelsitzige Segelflugzeug ASK 21 mit 17 Metern Spannweite, dass in erster Linie zur Schulung von Nachwuchspiloten eingesetzt wird.
Der Fliegerclub hat seinem früheren Vorsitzenden einiges zu verdanken. So spendete er den Hangar, der heute noch auf dem Flugplatz Kurtekotten steht. Außerdem leistete er insgesamt 16 Jahre Vorstandsarbeit, darunter jeweils acht Jahre als Motorflugreferent und Vorsitzender. Das einwöchige Fest zum 25-jährigen Bestehen des auf Kölner Stadtgebiet angesiedelten und 1959 in Betrieb genommenen Flugplatzes zählte nach eigenen Worten zu den Höhepunkten seiner Aktivitäten. NRW-Ministerpräsident Johannes Rau, Schirmherr Professor Eberhard Weise und Bürgermeister Wolfgang Obladen schrieben ebenso ihre Grußworte in die Festschrift, wie Clubpräsident Dietrich Rosahl und Clubvorsitzender Theodor Wuppermann. Der Vorteil war damals, dass die Firma Bayer den Verein großzügig finanziell unterstützte.
Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Das neue – insgesamt 90.000 Euro teure – Flugzeug konnte nur mit Hilfe von Spenden der Mitglieder und der Sparkasse Leverkusen angeschafft werden. Das Vorgängermodell war wiederum 30 Jahre im Clubbesitz. Es hätte durchaus noch weitere 20 Jahre gute Dienste geleistet. Aber das Unternehmen, bei dem der Flieger zur Grundüberholung war, hat es versehentlich beschädigt. Seit Juni ist der Nachfolger in Leverkusen stationiert und wird dort voraussichtlich für die nächsten 50 Jahre bleiben.
„Eine solch lange Lebensdauer ist durchaus realistisch“, kommentierte Segelflugpilot Kai Brüning, nachdem das Modell getauft war und Bürgermeister Gerd Wölwer die Investition als hervorragende Möglichkeit bezeichnet hatte, um Jugendliche für den Flugsport zu begeistern. Zuletzt wünschte er allzeit Wind unter den Flügeln und viele gute Landungen.
Damit noch nicht genug, gab es auch zwei weitere Anlässe für die kleine Feier am Flugplatz. Auch der Selbststarter Arcus T (für Turbo) ist neu in der Flugzeugflotte. Der Erwerb gelang durch den Verkauf zweier anderer Flugzeuge (Nimbus und Duo-Discus). Weil sich die Hobbypiloten Marco Koch und Rolf Gertzmann mit dem Flugzeug aber gerade in Zwickau für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaften 2019 qualifizieren, konnte es nicht getauft werden.
Hinzu kam: Der Spielplatz auf dem Gelände wurde erneuert und hat als besondere Attraktion eine Wippe aus Holz zu bieten, bei dem die Flächen wackeln, denn es sieht aus wie ein Flugzeug.
