Leverkusen Flüchtlinge: Stadt plant drei weitere Containersiedlungen

Leverkusen · Am Montag sollen Bezirksvertretungen und Stadtrat Grundsatzbeschlüsse für den Bau von Flüchtlingsunterkünften in Küppersteg, Lützenkirchen und in der Waldsiedlung fassen.

 Am Standort an der Sportanlage "Dohrgasse", die nahe der Straße "In Holzhausen" liegt, sind zwei Standorte für die Containeranlage möglich. Dabei sind Privatgrundstücke mit betroffen.

Am Standort an der Sportanlage "Dohrgasse", die nahe der Straße "In Holzhausen" liegt, sind zwei Standorte für die Containeranlage möglich. Dabei sind Privatgrundstücke mit betroffen.

Foto: Stadt Leverkusen

Kritiker der bisherigen städtischen Container-Standortpolitik für Flüchtlingsnotunterkünfte werden jetzt Lügen gestraft: Auch in der angeblich vor allem von reichen Leverkusenern bewohnten Waldsiedlung soll es eine Notunterkunft geben. Der Vorwurf, die "Reichen" würden von solchen Projekten verschont, wie Politiker von Bürgerliste und CDU Rheindorf es formulierten, ist entkräftet.

 In der Waldsiedlung hat die Stadt ein Gelände an der Merziger Straße nahe der Saarbrücker Straße als Standort für eine Notunterkunft in der Prüfung.

In der Waldsiedlung hat die Stadt ein Gelände an der Merziger Straße nahe der Saarbrücker Straße als Standort für eine Notunterkunft in der Prüfung.

Foto: Stadt Leverkusen

Standorte-Details

Wer wissen will, wie der geplante Containerstandort in seiner Nähe aussehen soll, kann sich das schon aufgebaute Vorbild in Schlebusch neben dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ansehen. Dort entstehen Räume für 90 Personen. Die Kosten liegen bei 2,4 Millionen Euro. Allerdings sind derzeit Containeranlagen so begehrt und knapp, dass bundesweit die Preise steigen.

Dohrgasse Lützenkirchen An dem Sportplatzgelände hat die Stadt zwei Flächen (siehe Foto) in der Prüfung. Geklärt werden muss dabei, inwieweit private Flächen zur Verfügung stehen. Die Stadt favorisiert das Areal westlich des Sportplatzes. Die Anwohner sind informiert, Vertreter des Sportvereins sind in die Abwägungen einbezogen, schreibt die Stadt in einer Beratungsunterlage, über die am Montag diskutiert wird.

Standort Heinrich-Claes-Straße, Küppersteg

Zwischen Alte Landstraße und Heinrich-Claes-Straße will die Stadt ein brachliegendes, aber auch schadstoffbelastetes Grundstück (Altlasten) für eine Containersiedlung mit 180 Plätzen nutzen. Die Kosten werden auf rund 5,5 Millionen Euro angesetzt. Andererseits ließen sich mit der größeren Anlage beim Bau und beim Betrieb der größeren Einrichtung Kosten sparen. Allein die Sanierungs- und Herrichtungskosten sollen bei bis zu 420 000 Euro liegen. Die Fachleute empfehlen "aus medizinischer Sicht" die gesamte Fläche mit Schutzschichten aus unbelastetem Boden abzudecken.

Standort Merziger Straße, Waldsiedlung

Auch dieses Areal zählt zu den belasteten städtischen Flächen. Vorgesehen ist eine Notunterkunft für 90 Personen. Kosten: Container: 2,5 Millionen Euro oder teurer, Sanierung: ab 360 000 Euro.

Termine Die jeweils auf 30 Minuten angesetzten Sitzungen der Bezirksvertretungen beginnen um 14 Uhr. Der Stadtrat kommt um 16 Uhr zusammen. Ort: Rathaus.

(RP)
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