Leverkusen Flüchtlinge: CDU-Eckloff entschuldigt sich

Leverkusen · Die Aussagen des CDU-Ratsherrn Andreas Eckloff zum geplanten Containerdorf für Flüchtlinge in Rheindorf (Felderstraße) haben im Stadtteil und bei seiner Partei für heftige Kritik und Irritationen gesorgt. Eckloff bestätigte unserer Redaktion gegenüber, dass seine Stellungnahmen, die er in der Bezirksvertretung I gegeben hat, in unserer Zeitung korrekt zitiert wurden. "Im Eifer des Gefechts habe ich unscharf formuliert", entschuldigte sich Eckloff in einem Telefonat mit der Redaktion. Er habe darauf hinweisen wollen, dass es keine Konzentration von Migranten und Flüchtlingen an einer Stelle geben dürfe, um die Integration nicht zu gefährden. Ein Ortsteil könne auch mal überfordert werden. Dem marokkanischen Moscheeverein, den Eckloff ebenfalls erwähnt hatte, bescheinigte er eine "vorbildliche Integrationsarbeit". Der Verein sei "keine Belastung" für Rheindorf. Eckloff ergänzte gestern weiter: Wenn die Stadt auf den Containerstandort an der Felderstraße gar nicht verzichten könne, dann werde er dem auch zustimmen.

Stefan Hebbel, ebenfalls CDU-Ratsherr, wehrte sich gestern gegen eine Unterstellung, die Erhard Schoofs (Bürgerliste) unter Zustimmung von Eckloff ausgebreitet hatte: Dass in bestimmten Stadtteilen "mächtige" Ratsvertreter Flüchtlingsunterkünfte verhinderten. Dies sei keineswegs so, was auch die Stadt bestätigte. In allen Stadtteilen werde es Standorte geben. Hebbel verwies beispielsweise auf die geplanten Standorte an der Stralsunder Straße und am Fester Weg in Steinbüchel. Tatsächlich wird es wahrscheinlich eine nichtöffentliche Sondersitzung der Bezirksvertretung II (Opladen) zum Thema Plätze für Flüchtlingsunterbringung am 11. Mai geben, kündigte Michael Molitor (Stadtverwaltung) an. Dabei soll es um Standorte gehen, die die Stadt unter anderem nahe der Grundschule Herderstraße plant.

Nach Informationen unserer Zeitung sollen die Container, die derzeit vom Kindergarten Stralsunder Straße genutzt werden, später als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden. Derzeit wird die Kita an der Stralsunder Straße saniert, und die Kinder werden während der Bauzeit in den Containern betreut. Bis Herbst soll die Sanierung abgeschlossen sein, so dass die Kindergartenkinder dann zurückziehen können.

(gt/US)
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