Leverkusen. "Fliegen macht süchtig"

Leverkusen. · Fliegen gehört zu den ältesten Träumen der Menschheit. "Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln" - wie Leonardo da Vinci haben auch rund 600 Mitglieder des Luftsportclubs LSC Bayer Leverkusen die Faszination des Fliegens für sich entdeckt.

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Ihr Fluggelände mit der 1000 Meter langen Start- und Landebahn am südlichen Stadtrand liegt quasi vor der Haustür, aber dennoch auf Kölner Stadtgebiet. Der LSC ist einer der größten Luftsportvereine Deutschlands und anerkannter Landesleistungsstützpunkt im Segelflug.

Mit lautlos kreisenden Segelflugzeugen fing alles an, als der Flugplatz am 12. Juli 1959 eröffnet wurde. Nach Umwegen über Flugplätze wie Hangelaer und Butzweilerhof sowie hartnäckigen Verhandlungen der damaligen Clubleitung mit Bayer und der Stadt Köln kam der Wanderzirkus in die Nähe des einstigen Kurtekottenhofes. 150 Mitglieder, einschließlich der Modellfluggruppe, zählten damals zum LSC. Seither sind der Verein und seine Angebote stetig gewachsen. Inzwischen gehören unter anderem drei Doppelsitzer für Segelflugschüler, drei Motorsegler, zwei Ultraleicht- und sechs Motorflugzeuge sowie sieben Heißluftballone zum Fuhrpark.

Die jährliche Airshow - 2012 waren die Royal Jordanian Falcons, die Kunstflugstaffel des jordanischen Königshauses zu Gast - lockt tausende Besucher auf das Gelände. Auch außerhalb solcher Feste sind Fluginteressierte gern gesehene Gäste. Kürzlich führte Robert Brück, Chef der Motorflugabteilung, eine Gruppe mit 20 Firmenvertretern übers Gelände. Der Hobbypilot schwärmte: "Mit jedem Höhenmeter wächst die Distanz zur normalen Welt mit all ihren Sorgen und Problemen." Zuletzt sagte eine prominente Schauspielerin zu ihm: "Fliegen macht glücklich." Er konterte: "Fliegen macht süchtig." Ob das stimmt, konnten die Besucher bei Rundflügen selbst testen. Während sie die Landschaft aus der ersten Reihe bewunderten, waren sie total erstaunt, wie grün sich die Chemiestadt präsentierte. Fliegen ist schon lange nicht mehr die Freizeitbeschäftigung einiger betuchter Kreise, sondern ein Sport für jedermann. Erschwinglich wird es im LSC durch den Arbeitseinsatz - pro Jahr durchschnittlich 13.000 Stunden - im Rahmen der Werkstattarbeit. Doch die theoretische und praktische Ausbildung erfordert Zeit, für Segelflug zum Beispiel zwei Jahre. Dann üben Flugschüler mit ihren Lehrern Seilrisse, Trudeln oder Kreis-, Schnell- und Langsamflug. Denn Sicherheit steht im LSC an erster Stelle. Infos: www.edkl.de

(RP)
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