Leverkusen Flexible Arbeitszeiten während der Fußball-WM

Leverkusen · Abends um 18 Uhr oder nachts um drei Uhr - die Anstoßzeiten bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien können stark variieren. Besonders die Partien spät nachts liegen für europäische Fans ungünstig, wenn dann auch noch morgens die Arbeit ruft. Wer die späteste aller Paarungen, Japan - Elfenbeinküste, sehen will, kommt vor fünf Uhr nicht ins Bett.

"Jede Abweichung der Arbeitszeiten sollte schon aus arbeitsrechtlichen Gründen vorher mit dem Chef abgeklärt sein", sagt Jürgen Krause, Geschäftsführer von Verdi Rhein-Wupper. Ein späterer Arbeitsbeginn oder früherer Feierabend gehe nur mit Genehmigung vom Vorgesetzten.

"Grundsätzlich signalisieren die Arbeitgeber aber Verständnis. Da sind ja viele selbst große Fans", sagt Krause. Probleme gebe es nur selten. "Es lässt sich meistens was machen." Auf WM-Partien verzichten müssen Mitarbeiter der Stadt Leverkusen nicht. "In Abstimmung mit den Abteilungen können die Mitarbeiter ihren Dienstbeginn selbst bestimmen", sagt Stadtsprecherin Julia Schmidt. Davon unberührt blieben aber Öffnungszeiten von Ämtern und Fachbereichen. "Die Dienstleistungsfähigkeit muss erhalten bleiben." Ähnlich funktioniert es auch für die Angestellten von Bayer. Grundsätzlich gebe es keine besondere "WM-Lösung", sagt Hans-Bernd Schmitz, Pressesprecher von Bayer. "Die Arbeitszeiten sind aber bei uns schon sehr flexibel. Beispielsweise kann einiges durch Schichttausch oder Überstundenabbau während der WM geregelt werden."

Brasilien: Orte, die sogar Fußball-Fans sehen müssen
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Foto: Embratur, Beto Garavello/LUME

Genauso funktioniert es bei Lanxess. "Gleitzeit", sagt Stefan Deimer von Lanxess, sei da das Zauberwort. Das Konzept habe sich bei der letzten Fußball-WM bewährt. Größere Schwierigkeiten sieht Andreas Tressin vom Arbeitgerberverband der Metall und Elektroindustrie Rhein Wupper. "Besonders die späten Spiele werden uns vor einige Herausforderungen stellen", sagt er. Im Endeffekt dürfe der Kunde aber nicht leiden. Deswegen sei es selbstverständlich, bei Ausfall Zusatzschichten zu "schieben". "Wir haben da aber ebenfalls gute Erfahrungen gemacht", betont Tressin.

(jim)
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