Ampelmännchen für Leverkusen Finnischer Polizist als Wächter in Schlebusch?
Leverkusen · Die CDU schlägt für die Oulustraße ein Ampelmännchen in Form des Marktpolizisten vor. Der „Toripolliisi“ ist das Wahrzeichen der Partnerstadt.
Jahrzehntelang hat sich niemand um das Ampelmännchen gekümmert. Auch nach der Wende blieb die Konkurrenz mit dem Männchen aus dem Osten überschaubar. Jetzt scheint es eine wahre Invasion lokaler Ampelmännchen zu geben. Mainz hat das Mainzelmännchen, Duisburg den Bergmann, Wesel möchte den Esel, Monheim prüft die Gänseliesel und Mettmann den Neandertaler.
Auch für Leverkusen gibt es nun einen Vorschlag: den Toripolliisi. Der kommt aus der finnischen Partnerstadt Oulu, ist Polizist und bewacht als Statue den dortigen Marktplatz. Die CDU möchte das Wahrzeichen der Partnerstadt als Ampelmännchen auf zwei Fußgängerampeln in Schlebusch verewigen, an der Oulustraße natürlich. Einen entsprechenden Antrag haben Bürgermeister Bernhard Marewski (CDU) und seine Mitstreiter jetzt bei der Bezirksvertretung eingereicht.
Der Vorstoß kommt nicht von ungefähr: Marewski ist langjähriger Vorsitzender der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft Leverkusen, die Städtepartnerschaft mit Oulu feierte im vergangenen Jahr ein Jubiläum. „Die Verwendung des Wahrzeichens als Ampelmännchen wäre ein besonderes Zeichen der Wertschätzung von 50 Jahren Städtepartnerschaft Leverkusen-Oulu“, schreibt die CDU in ihrem Antrag.
Der Toripolliisi ist eine Statue auf dem Marktplatz der finnischen Partnerstadt. Entworfen von Kaarlo Mikkonen, wurde sie in 1987 vor der Markthalle errichtet. Sie ist einem Schutzpolizisten gewidmet, der auf dem Ouluer Marktplatz für Ordnung und Ruhe gesorgt hat und wegen seiner ausgleichenden Art von den Händlern hoch geschätzt wurde. „Fast jeder Tourist, der in Oulu den Marktplatz besucht, lässt sich mit der Statue fotografieren“, berichtet Marewski. In ersten Gesprächen mit Schlebuschern habe sein Vorschlag ein positives Echo gefunden.
Städte in NRW dürfen grundsätzlich Ampelmännchen mit lokalem Bezug einführen. Das hatte NRW- Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) in einer Vorlage für die Sitzung des Verkehrsausschusses Anfang Dezember im Landtag klargestellt. „Die Kommune sollte hierbei jedoch beachten, dass es durch die abweichende Gestaltung nicht zu einer Gefährdung von Verkehrsteilnehmern kommt“. heißt es in dem Erlass. „Ampelmännchen“ müssten insbesondere auch für Menschen mit einer Sehbehinderung und für Kinder eindeutig erkennbar und begreifbar sein.
Marewski hat eine Fotomontage gefertigt, die zeigt, wie das finnische Ampelmännchen aussehen könnte. Die beiden Fußgängerampeln befinden sich an der Oulustraße/Morsbroicher Straße und somit in zentraler Lage. Die Passage wird als direkte Verbindung von Schlebuscher Marktplatz zur Fußgängerzone genutzt.
Über die Kosten einer solchen Umrüstung müsste zunächst die Verwaltung befragt werden. Marewski selbst schätzt sie als nicht allzu hoch ein, wenn man etwa eine Folienabdeckung einsetzen würde. Vorlagen aus Finnland gebe es nicht. Insofern wäre der Schlebuscher Toripolliisi-Ampelmann ein weltweites Unikat.