Infos und Action Feuerwehrfest in Steinbüchel lockt Groß und Klein

Die freiwilligen Brandbekämpfer beklagen Fehlverhalten auf dem Weg zum und am Einsatzort. Der Nachwuchs ist zahlreich.

 Beim Tag der offenen Tür beim Löschzug Steinbüchel gab es auch jede Menge Action.

Beim Tag der offenen Tür beim Löschzug Steinbüchel gab es auch jede Menge Action.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wenn Löschzugführer Thomas Windoffer sich an einige seiner vergangenen Einsätze mit der Freiwilligen Feuerwehr Steinbüchel erinnert, verfinstert sich seine Miene und die Stimme wird ernster. Gaffer, sagt der 53-Jährige beim jüngsten Feuerwehrfest, seien während der Arbeit ein großes Problem für die Wehrleute.

Dabei wollen seine Männer und Frauen doch nur ungestört helfen, jede Sekunde nutzen. Sie entscheiden sich freiwillig für ein recht gefährliches Hobby, verfügen alle über eine große soziale Ader. Irgendwie waren sie einst zur Feuerwehr gekommen. Und irgendwie waren sie dann dort hängengeblieben. „Mein Bruder schleppte mich an“, berichtet Windoffer heute, 36 Jahre später.

Allerdings relativiert der Zugführer die Gefahren seiner Freizeitgestaltung. Dafür seien er und seine Mitstreiter schließlich ausgebildet worden. Klar, ein wenig Risiko sei durchaus vorhanden, doch jeder Hobbyfußballer könne sich während eines Spiels ebenso verletzen.

Keinen Spaß verstehen er und seine Kollegen jedoch, wenn es um die Rettungsgasse zum und Gaffer am Einsatzort geht. „Das Thema ist zuletzt ziemlich hochgekocht worden – das aber zurecht“, betont der 53-Jährige. Seine Truppe selbst sei zwar nicht auf der Autobahn unterwegs, doch durch Erzählungen von Kollegen wisse Windoffer: Das klappt immer noch nicht, wie es sollte.

Eine ebenso große Belastung für die Rettungskräfte sind die Leute, die das Geschehen mit ihrem Handy aufnehmen. Die stünden im Weg herum und behinderten die Maßnahmen. Und es geht noch dreister: „Wenn man sie darauf anspricht, reagieren sie mit Unverständnis“, berichtet Windoffers Stellvertreter Thomas Klünsch. Dieses Verhalten wieder ins Lot zu bringen, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagt er.

Abseits dieser Ärgernisse geht es der Freiwilligen Feuerwehr, deren Wache in Steinbüchel 2013 errichtet wurde, gut. Zu 24 aktiven gesellen sich sechs passive Helfer. Die Jugendfeuerwehr, die im Sommer 2017 auf die Beine gestellt wurde, zählt bereits 26 Mitglieder. Mit der Grundschule In der Wasserkuhl kooperieren die Feuerwehrleute, dazu wurde eine AG eingerichtet, die sehr beliebt bei den Schülern ist.

Neben dem in der Wache Steinbüchel rund um die Uhr angesiedelten Rettungsdienst, ist der Löschzug 15 stolz auf seine Spezialisierungen. Dabei handelt es sich um Dekontaminationseinheit und die Bekämpfung von Waldbränden. Mit Kollegen in Bonn und Königswinter gehören die Steinbücheler zu den europäischen Waldbrandmodulen – eine Spezialeinheit, die einmalig in Deutschland ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort