Leverkusen Feuerwehr probt die Katastrophe beim FC

Leverkusen · 35 Fahrzeuge werden am Mittwoch mit Blaulicht über den Europaring fahren, dann auf die Bismarckstraße abbiegen. Ziel: der Parkplatz unter der Stelze. Dort üben Feuerwehr, DRK und Malteser, eine Zeltstadt für Verletzte aufzubauen.

 Zelte, ähnlich wie diese, werden am Mittwoch auf dem Parkplatz unter der A 1 aufgebaut – Feuerwehr und Hilfsdienste üben den Aufbau eines Behandlungsplatzes für Verletzte, etwa wenn in Köln oder Düsseldorf Unglücke geschehen.

Zelte, ähnlich wie diese, werden am Mittwoch auf dem Parkplatz unter der A 1 aufgebaut – Feuerwehr und Hilfsdienste üben den Aufbau eines Behandlungsplatzes für Verletzte, etwa wenn in Köln oder Düsseldorf Unglücke geschehen.

Foto: UM (Archiv)

Der Bayer brennt: Diesen Satz könnten Leverkusener am späten Mittwochnachmittag denken, wenn sie auf dem Europaring zwischen Schnell-Restaurant und Abzweig Hardenbergstraße eine Kolonne von 35 Feuerwehr-, DRK- und Malteserfahrzeugen an sich vorbeirauschen sehen und das Blaulicht ihnen Farbenspiel ins Gesicht zaubert.

Doch ein Brand im Chempark ist nicht der Grund für die Fahrt. Vielmehr handelt es sich um eine Katastrophenschutzübung. Martin Gäde von der Berufsfeuerwehr Leverkusen, der die Übung mitorganisiert, beschreibt: "Wenn beim FC Köln beispielsweise im Stadion etwas passiert, viele Menschen verletzt werden, dann kann Köln einen so genannten Behandlungsplatz anfordern.

In Leverkusen träfen sich in diesem Fall Kräfte der Feuerwehr, des Malteser Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuz an der Autobahnmeisterei Opladen, warten auf die Zielangabe, wo der Behandlungsplatz aufgebaut werden soll und fahren dann dorthin, um den genannten Ort zu bestücken. Genau das üben wir am Mittwoch", sagt Gäde.

Weil es eine Übung ist, haben sich die Helfer selbst einen Platz ausgesucht, an dem eine kleine Zeltstadt zur Behandlung von bis zu 50 Verletzten aufgebaut werden. "Um vor der Witterung geschützt zu sein, werden wir auf dem Parkplatz unter der Stelze üben", berichtet Gäde. "Dann laufen wir nicht Gefahr, dass die Zelte bei der Übung nass werden und später erst wieder trockengelegt werden müssen." Zumal: Der Aufbau wird mühsam genug, weil er im Dunkeln vonstatten gehen muss. Die Helfer fahren erst gegen frühen Abend zum Stelzenparkplatz.

4000 bis 5000 Quadratmeter des Areals unter der Autobahn werden abgesperrt. Ein großer Teil des Parkplatzes bleibe weiterhin für die reguläre Nutzung zur Verfügung, sagt Gäde.

Eine Übung dieser Art gab's zuletzt vor der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011. "Weil immer wieder neue Helfer dazustoßen und weil man die Zusammenarbeit mit mehreren Einrichtungen immer wieder üben muss, haben wir den Termin am Mittwoch angesetzt", betont Feuerwehrmann Gäde. 15 Berufsfeuerwehrleute, und ebenso viele Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren werden dann alarmiert, hinzu kommen gut 120 Helfer von DRK und Maltesern. Von den beiden Hilfseinrichtungen kommen die Helfer nicht nur aus Leverkusen, sondern beim DRK auch aus Köln, bei den Maltesern auch aus Langenfeld.

Mit der Übung setzen sie das Landeskonzept zur überörtlichen Hilfe in die Praxis um. Bei der Probe in der kommenden Woche gehe es ausschließlich um die Vorbereitung auf Einsätze an anderen Orten, nicht in Leverkusen. Für Einsätze in der Stadt gebe es wiederum andere Szenarien.

Von der Alarmierung wird außer den Einsatzkräften niemand etwas mitbekommen, verspricht Gäde. Nur die Blaulicht-Fahrt über Europaring und Bismarckstraße wird wohl ein wenig für Aufsehen sorgen.

(RP/rl)
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