Leverkusen Feuer im Entsorgungszentrum

Leverkusen · Der Brand auf einem Lagerplatz der Currenta-Anlage in Bürrig hielt gestern 55 Feuerwehrleute in Atem. Warum Spraydosen und andere chemische Produkte in Flammen aufgingen, steht noch nicht fest. Verletzt wurde niemand.

Feuer beim Currenta-Entsorgungszentrum Bürrig
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Die Lastwagenfahrer vor der Einfahrt mussten Geduld mitbringen. Der Mann, der mit seinem Lkw in erster Reihe parkte, wartete um halb zwei "schon seit mehr als einer Stunde". Hinter ihm sehnte sich ein Dutzend Kollegen nach Einlass ins Entsorgungszentrum des Chempark-Betreibers Currenta.

Aber sie alle sollten noch mehr als zwei Stunden warten müssen. Ähnlich ging es Fahrern auf der Anlage, die rausfahren wollten, aber zunächst bleiben mussten.

30 Meter hohe Flammen

Denn ein Feuer bestimmte ab Mittag das Geschehen rund um das Entsorgungszentrum in Bürrig. Gegen 12.15 Uhr gingen auf einem Lagerplatz Spraydosen, Nebelkerzen, Lösemittel und Klebestoffe in Flammen auf. Insgesamt 20 Tonnen solcher chemischen Produkte lagerten dort auf einer Fläche von knapp 1000 Quadratmetern, seien aber nicht vollständig verbrannt. Augenzeugen berichteten über bis zu 30 Meter hohe Flammen und eine dicke, schwarze Rauchwolke, die in Richtung Rhein und Rheindorf gezogen sei.

Da die Spraydosen zum Großteil noch gefüllt gewesen sein sollen, sei es zu einigen kleineren Explosionen gekommen. Nach Currenta-Angaben wurde vorsorglich die nahe A 59 kurzzeitig gesperrt, während 55 Kräfte der Werks- und Berufsfeuerwehr den Brand mit Schaum und Wasser bekämpften.

Nach einer Stunde war der Brand unter Kontrolle, gegen 15.30 Uhr komplett gelöscht. Allerdings waren die Wehren bis in den frühen Abend beschäftigt, die Brandreste auseinanderzuziehen und letzte Glutnester zu beseitigen. "Es gab keine Verletzten und keine Schäden an der Anlage", sagte Chemparkleiter Dr. Ernst Grigat.

Der Lagerplatz, unter Beschäftigten "Kannenplatz" genannt, liegt etwas abseits des Tanklagers und anderen kritischen Bereichen des Entsorgungszentrums. Teilweise sei die Fläche durch einen Zeltaufbau überdacht gewesen; darunter soll der Brand entstanden sein.

Zu Schadenshöhe — bei den verbrannten Gegenständen soll es sich hauptsächlich um Fehlproduktionen gehandelt haben, die ohnehin im Ofen vernichtet werden sollten — und Ursache wurden gestern keine Angaben gemacht. Heute will sich die Kriminalpolizei erneut ein Bild vor Ort machen. "Sollte die Polizei keinen Bedarf sehen, werden wir die Ursache ermitteln", versprach Grigat. Messungen der Umgebungsluft seien (auf beiden Seiten des Rheins) umgehend in die Wege geleitet worden, hätten aber keine erhöhten Schadstoffwerte geliefert.

Brennöfen nicht heruntergefahren

Die Verbrennungsanlage sei zwar nicht heruntergefahren worden. Allerdings wurden während der Löscharbeiten keine Stoffe in den Öfen verbrannt. Der normale Betrieb wurde am Nachmittag wieder aufgenommen, als gegen 15.45 Uhr auch die Lastwagen endlich die Einfahrt passieren durften.

(RP)
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