Leverkusen Festausschuss Leverkusen sucht noch einen Prinzen

Leverkusen · Droht in Leverkusen eine Karnevalssession ohne einen vom Festausschuss Leverkusen ernannten Prinzen? Schon möglich: "Wir haben noch keine Tollität", bestätigt der Festausschuss-Präsident Uwe Krause.

Für den gestrigen Abend war deshalb im Vereinshaus "Polverfass" der KG Rote Funken eine außergewöhnliche Sitzung des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) angesetzt. Einziges Thema der versammelten Vertreter der Leverkusener Karnevalsgesellschaften: "Wo kriegen wir auf die Schnelle einen Prinzen her?"

"Es wird jedes Jahr schwerer, einen Kandidaten zu finden", sagt der FLK-Präsident. Hauptgrund: die Kosten. 15 000 bis 20 000 Euro muss der Leverkusener Narrenfürst schon aus eigenem Portemonnaie bezahlen, um Orden und Auftritte zu finanzieren. "Der Festausschuss kann dem Prinzen und den Pagen keine Kostüme mehr finanzieren", ergänzt Krause. Dazu kommt der hohe Zeitfaktor in der Session, der speziell für noch arbeitende Kandidaten eine Hürde sein könne.

Teils heftig diskutiert wurde von den Karnevalsgesellschaften dieses Mal auch die Proklamation eines Dreigestirns. Da würde sich der Kostenblock auf drei Personen verteilen, ist ein Argument. Und drei Freunde hätten vielleicht auch mehr Spaß und Mut, sich auf Sitzungen und im Straßenkarneval zum Narren zu machen. Bei der Schlebuscher Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß steht schon ein Trio bereit. Das Problem: Seit 1910 pflegen die Leverkusener Karnevalisten die Tradition eines Prinzen. Für ein Dreigestirn müsste die FLK-Satzung geändert werden, erinnert Präsident Krause. Und dass ein Dreigestirn mit Schlebuschern auch offiziell im Schlebuscher Veedelszoch mitziehen will, ist so klar wie aus FLK-Sicht unmöglich.

"Es gibt in Leverkusen genügend solvente Karnevalisten, die als Prinz antreten würden, wenn der Festausschuss in seiner jetzigen Besetzung nicht wäre", kritisiert Dr. Jens Singer, der Büttenredner aus Schlebusch. Tatsächlich kritisieren viele aktive Karnevalisten die Arbeit des Festausschusses - aber oft nur hinter vorgehaltener Hand.

Festausschuss-Präsident Uwe Krause kennt diese Spannungen zwischen FLK und Gesellschaft: "Komisch dabei ist dann doch, dass ich bei der letzten Wahl einstimmig gewählt worden bin."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort