Feierstunde in Leverkusen Aus Zweckehe wird Liebesbeziehung

Leverkusen · Die 50-jährige Städtepartnerschaft zu Oulu wurde ebenso festlich wie fröhlich im Forum gefeiert.

 Im Beisein von Uwe Richrath (l.) trugen sich Oulus Stadtdirektor Kyösti Oikarinen und Bürgermeisterin Päivi Laajala ins Golene Buch der Stadt ein.

Im Beisein von Uwe Richrath (l.) trugen sich Oulus Stadtdirektor Kyösti Oikarinen und Bürgermeisterin Päivi Laajala ins Golene Buch der Stadt ein.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es wurde ein langer Abend, an dem Leverkusener Bürger und ihre finnischen Gäste die 50-jährige Freundschaft ihrer Städte feierten. Schon der offizielle Festakt mit viel Musik geriet länger als geplant. Und hinterher warteten bei der lockeren Feier im Terrassensaal weitere Programmpunkte wie die Unterhaltung durch die finnische Sängerin Inka, mit Tanz, Piano und der Vorstellung innovativer naturwissenschaftlicher Ideen aus dem „hohen Norden“.

Dabei sei es keine Liebesheirat gewesen, als der damalige Stadtdirektor Arvo Heino und Oberbürgermeister Wilhelm Dopatka am 7. Juni 1968 die offizielle Partnerschaftsurkunde im Rathaus von Oulu unterschrieben, verriet Oberbürgermeister Uwe Richrath, der für den Auftritt im Forum-Saal die Amtskette umgelegt hatte. Eher handelte es sich um eine „arrangierte Ehe“, angestrebt von Oulu, das bereits eine Partnerschaft mit Halle an der Saale in der DDR pflegte und aus Neutralitätsgründen auch einen Kontakt in der Bundesrepublik suchte.

 Eiskalter Auftritt: Eine Studentin der TH Köln wagte das Polarbear-Pitching. Sie stellte Moderatorin Carmen Schmalfeldt ihre Projektidee im kalten Wasser vor.

Eiskalter Auftritt: Eine Studentin der TH Köln wagte das Polarbear-Pitching. Sie stellte Moderatorin Carmen Schmalfeldt ihre Projektidee im kalten Wasser vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Aber die Städte passten gut zueinander und so hielt die Verbindung bis zur „goldenen Hochzeit“, vor allem weil mehrere Aktive sie immer wieder mit Leben füllten. Es gab Bürgerreisen und enge Kontakte zwischen der Musikschule Leverkusen und dem Konservatorium in Oulu. Zuletzt war das Sinfonische Blasorchester über Pfingsten in der Partnerstadt und hat zusammen mit den dortigen Ensembles konzertiert. Deswegen war es nur logisch, dass den Hauptpart der musikalischen Festgestaltung übernahm. Angefangen mit einer „Ouverture to a new age“, in diesem Fall für die nächsten Jahrzehnte. Die Bürgermeisterin von Oulu, Kaupunginjohtaja Päivi Laajala, die erstmals am Rhein zu Gast war, dankte besonders Bürgermeister Bernhard Marewski.

Er hat diese älteste Städtepartnerschaft Leverkusens über die Jahre belebt. Und er hat auch erheblich daran mitgewirkt, dass dieses Bürgerfest zum 50. Jubiläum ein herausragendes Ereignis wird. Ein Abend mit Orchester und auch a-cappella-Chormusik des Ensembles Art Tonale und mit einem ganz jungen Leverkusener Talent. Als Zehnjähriger wurde Manuel Lipstein bereits Jungstudent der Kölner Musikhochschule. Inzwischen ist er 17 Jahre alt und lässt sein Publikum mit seinem ebenso virtuosen, technisch versierten wie auch musikalisch ausdrucksvollen Cellospiel den Atem anhalten. So auch an diesem Abend mit der Solosuite von Gaspar Cassado.

Zwei Personen wurden mit einem neuen Ehrenpreis für ihr städtepartnerschaftliches Engagement ausgezeichnet. Oulus Stadtdirektor Kyösti Oikarinen und Gottfried Effe erhielten eine kleine Metall-Statue des Künstlers Michael Salg, die genau das symbolisiert, was beide seit Jahren sind: Brückenbauer zwischen der finnischen und der deutschen Stadt. Höhepunkt war der Eintrag der Honoratioren in das goldene Buch der Stadt.

Und das wurde, nach einer Videobotschaft der finnischen Parlamentspräsidentin Paula Risikko mit dem Singen der beiden Nationalhymnen besiegelt.

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