Serie Mein Laden Wein, Stockfisch und weitere Genüsse aus Portugal

Leverkusen · Samuel Batista kam der Liebe wegen nach Opladen. In der Neustadt hat er sich mit seinem Feinkostladen einen Lebenstraum erfüllt. Dort gibt es iberische Spezialitäten vornehmlich aus Batistas Heimatland.

 Regale voller Wein und Spezialitäten der iberischen Halbinsel bietet Samuel Batista in seinem Feinkostladen an der Wilhelmstraße. Der Schinken aus seiner Heimat darf dabei natürlich auch nicht fehlen. 

Regale voller Wein und Spezialitäten der iberischen Halbinsel bietet Samuel Batista in seinem Feinkostladen an der Wilhelmstraße. Der Schinken aus seiner Heimat darf dabei natürlich auch nicht fehlen. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als sich Samuel Batista vor zwei Jahren seinen Traum von einem eigenen Geschäft mit iberischen Lebensmitteln und Delikatessen erfüllte, war er nicht ganz sicher, ob er wirklich durchhalten würde. Denn nach wie vor ist der gelernte Restaurantfachmann parallel in der Gastronomie tätig.

Nach Ladenschluss fährt er nach Düsseldorf, wo er schon seit 17 Jahren in einem portugiesischen Restaurant arbeitet. 2001 kam der Portugiese ins Rheinland, der Liebe wegen zog er 2010 nach Opladen, und seitdem träumte er davon, sich in der Neustadt selbständig zu machen. Seine Kundschaft sei ganz gemischt, erzählt er. Natürlich kommen neben Liebhabern iberischer Küche auch Landsleute, die bei ihm den Geschmack der Heimat suchen. Die Pasteis de Nata etwa, jene leckeren kleinen Törtchen, die in Portugal ebenso verbreitet sind wie der Bacalhau, jener portugiesische Stockfisch, der früher die haltbare Kost für arme Seeleute war und inzwischen als Delikatesse gilt. Man sage, dass es so viele verschiedene Rezepte dafür gebe, dass man ein ganzes Jahr lang täglich eine andere Zubereitungs-Variante des Bacalhau genießen könne.

Den Stockfisch hat Batista ebenso in seiner Auslage vorrätig wie diverse Käsespezialitäten, besonders aus Schafmilch, oder der iberische Schinken, den er für seine Kunden frisch von der Keule schneidet und auf Wunsch vakuumiert. In der Gefriertruhe liegt alles, was man für mediterrane Fischgerichte braucht, egal ob Tintenfisch, Octopus oder Gambas. Es gibt eingelegte Sardinen, Oliven, Olivenöl oder auch Kaffee aus Portugal.

Besonders reich bestückt ist das Weinregal, in dem natürlich auch die Nationalgetränke Portwein und Madeira liegen. Touriga Nacional ist eine in seiner Heimat weit verbreitete Rebsorte, erzählt Samuel Batista, der selbst aus einem kleinen Ort im einzigen Skigebiet Portugals stammt. Fruchtig und kräftig ist der Rotwein. „Er passt wunderbar zu Fleisch.“ Bei den Weißen empfiehlt er eine Spezialität aus Nordportugal, den „Vinho verde“ mit einer frischen, säuerlichen Note.

Batista bezieht seine Weine direkt von kleinen Winzern, die nicht mehr als 40.000 Liter pro Jahr produzieren. Bei Weinverkostungen, am besten mit frischen Tapas, können Kunden probieren. Die beste Möglichkeit, neue Kunden für die Spezialitäten zu gewinnen, war für Batista das Neustandfest. Da konnte er vor der Tür auf 40 bis 50 Plätzen Tapas und Sangria servieren. „Das war mein Jahresbonus, der ist nun weg“, bedauert er. Ganz abgesehen vom guten Werbeeffekt.

Direktimporte aus portugiesischen Dörfern sind auch die Keramikwaren, die jeder Töpfer in seiner individuellen Handschrift bemalt. Vorwiegend Blumendekore zieren die großen Teller und Weinkrüge, manche sind bunt, viele genauso in den typischen Farben blau und weiß gehalten ebenso wie die Mosaiken im Land.

Kork ist ein verbreitetes Naturmaterial im Norden der iberischen Halbinsel. Von dort bezieht der Inhaber die handgefertigten Produkte wie Geldbörsen, Schlüsselmäppchen oder gar Hüte und Krawatten – alles aus Kork hergestellt.

Das Thema Online-Shopping verfolgt Samuel Batista nicht erst seit der Corona-Krise. Den Verkauf per Internet hatte er als drittes berufliches Standbein von vorne herein geplant, sobald der Laden vor Ort gut angelaufen ist. Denn speziell der Weinverkauf im größeren Stil sei eine echte Investition. Da kann er nicht nur eine oder zwei Kisten pro Sorte vorrätig haben. Die notwendige Lagerkapazität sei jedenfalls vorhanden.

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