Gesundheitsamt Leverkusen „Fast alle sind mit Corona befasst“

Leverkusen · 70 Stadtbeschäftigte kümmern sich um Infektionsgeschehen. Seit Mittwoch ist die Inzidenz in Leverkusen auf dem Weg in Richtung 1000. Am Donnerstag meldet das Landeszentrum für Gesundheit einen Wert von 951,8.

 Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor PCR-Teströhrchen in den Händen.

Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor PCR-Teströhrchen in den Händen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Eine Inzidenz von 1000 hat Amtsarzt Martin Oehler für Leverkusen Ende vergangener Woche nicht mehr ausgeschlossen. Da lag die Rate der Neuinfektionen bei mehr als 700. Seit Mittwoch ist sie auf dem Weg in Richtung 1000. Am Donnerstag meldet das Landeszentrum für Gesundheit einen Wert von 951,8. Damit hat Leverkusen keinen Platz mehr auf dem Treppchen wie in den vorausgegangenen Tagen. Bonn hat mit 1096 die höchste Inzidenz in NRW, gefolgt von Krefeld (1035) und Solingen (1001). Dennoch: Eine Talfahrt ist auch in Leverkusen nicht zu erkennen.

Die Stadt rüstet ihr Gesundheitsamt – anders als Köln – aber nicht mit Bundeswehrpersonal auf. „Für Leverkusen ist derzeit keine Unterstützung durch die Bundeswehr im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung geplant“, betont Martin Oehler. „Stattdessen wird der eigene Mitarbeiterstamm durch Neueinstellungen erweitert.“ Der Fachbereich werde so langfristig ausgebaut und gestärkt. Im Februar fangen vier neue Mitarbeiter an. Mitte Januar hatte bereits eine neue Kraft die Arbeit aufgenommen. „Ferner sind aktuell drei Mitarbeiter aus anderen Fachbereichen in das Gesundheitsamt abgeordnet.“ Und einzelne Mitarbeiter haben laut Oehler das Stundenvolumen nochmal aufgestockt.

„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass bei diesen Fallzahlen so gut wie alle Beschäftigten im Gesundheitsamt mit dem Thema Corona in den unterschiedlichsten Ausprägungen befasst sind“, merkt er an. Außerdem gebe es Unterstützung aus dem Gesundheitsdezernat. In der aktiven Fallbearbeitung sind laut dem Amtsarzt derzeit 40 Mitarbeiter eingesetzt, ab Februar dann 44. „Ergänzt um die Beschäftigten des Gesundheitsamtes, den abgeordneten Mitarbeitern und auch dem temporären Einsatz von Abrufkräften sind aktuell fast 70 Beschäftigte mit der Abarbeitung des Infektionsgeschehens betraut.“ Oehler: „Es ist beabsichtigt, den Fachbereich Medizinischer Dienst personell weiter im Sinne einer langfristigen Organisationsstruktur zu stärken, das bezieht sich aber auch auf andere Aufgabengebiete als Corona.“

Er hatte Ende vergangener Woche betont, dass bei derart hohen Fallzahlen eine Kontaktnachverfolgung nicht durch das Gesundheitsamt möglich ist. „Es ist die Eigenverantwortung der Infizierten erforderlich. Das heißt, diese sind gehalten, ihre Kontaktpersonen eigenständig zu informieren.“ Der Fokus des Gesundheitsamtes liege auf den Infizierten oder ungeimpften Kontaktpersonen im selben Haushalt und auf dem Schutz besonders anfälliger Personen in Pflegeheimen oder Flüchtlingsunterkünften, um Infektionsketten möglichst direkt zu unterbinden. Auch das Infektionsgeschehen in Schulen und Kitas werde durch Mitarbeiter im Gesundheitsamt engmaschig betreut.

Die Fallzahlen

Gesamtinfizierte 17.748 (+248)

Genesene 15.200

Aktuell Infizierte 2500

Todesfälle 138 (138)

Kliniken Das Klinikum behandelt sechs Patienten, das Remigius vier. Es gib keine Fälle auf den Intensivstationen.

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