Leverkusen Fast 1000 Stammzell-Spender registrieren sich für Jana

Leverkusen · Die elfjährige Jana ist an Blutkrebs erkrankt. Einen passenden Stammzellenspender zu finden, kann dabei schwierig werden. Deshalb beschloss ihre Familie die Aktion "Jana sucht Helden" gemeinsam mit der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) ins Leben zu rufen. Und so folgten zahlreiche Bürger im Leverkusener Umkreis dem Aufruf. Obwohl sie sich nicht unbedingt als Helden fühlten - denn schließlich war der Vorgang in gerade einmal zehn Minuten erledigt: kurze Aufklärung, Datenerfassung und ein Abstrich der Wangenschleimhaut.

 Sandra Reimgen (li.) und Fabia Thubauville von der Feuerwehr Rheindorf mit weiteren Kameraden und Höhner-Sänger Henning Krautmacher.

Sandra Reimgen (li.) und Fabia Thubauville von der Feuerwehr Rheindorf mit weiteren Kameraden und Höhner-Sänger Henning Krautmacher.

Foto: Miserius

Fabia Thabauville gehört dazu. Die 19-jährige war mit vier anderen Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr aus Rheindorf zur Typisierungsaktion gekommen. Nachdem sie in der Zeitung davon gelesen hätten und auch in den sozialen Netzwerken das Thema verbreitet worden sei, hätten sie recht schnell den Entschluss gefasst, hier zu helfen. Fabia hatte sich erstmals registrieren lassen. "Das war keine Überwindung. Ich wollte das unbedingt machen", erklärt sie ihre Motivation.

Das war auch der Konsens hunderter weiterer Leverkusener, - darunter Höhner-Frontmann Henning Krautmacher - die dem Aufruf folgten und sich in der Gesamtschule Schlebusch registrieren ließen.

"Es sind schon weit mehr als 500 Personen gekommen", sagt die 21-jährige Desiree Peltzer, die ehrenamtlich bei der Organisation half. Dass am Ende so viele Menschen kamen, hätte sie nicht gedacht. "500 war die Zahl, die wir erreichen wollten. Dass die bereits nach vier Stunden geschafft wurde, ist natürlich schön", berichtete Maria Schmidt, Mitarbeiterin der Spenderneugewinnung, voller Freude. Jetzt heißt es für Jana und ihre Familie: hoffen und abwarten. Doch alle sind guten Mutes, wie ihre Mutter bestätigt: "Wenn es soweit ist, werden wir einen Spender für Jana finden", sagt sie voller Zuversicht. Wichtig sei allerdings auch, dass durch diese Aktion die Datenbank der DKMS wachsen kann und an Leukämie erkrankte Menschen schneller einen Spender finden.

Bisher sind dort 9000 Leverkusener eingetragen, davon bereits 80 Echtspender. Mit der "Jana sucht Helden"-Aktion kratzt man nun an der 10.000er Marke.

Sollte ein registrierter Spender gefunden werden, gibt es derzeit zwei Möglichkeiten der Stammzellenentnahme. Entweder eine traditionelle Knochenmarkentnahme aus dem flachen Beckenknochen unter Vollnarkose oder alternativ eine periphere Stammzellenentnahme, bei der ein Hormon die Zellen ins Blut spült.

(RP)
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