Nach tödlichem Unglück im Chempark Brandermittler waren am Explosionsort in Leverkusen-Bürrig

Leverkusen · Experten der Polizei haben die Spurensicherung in Leverkusen abgeschlossen. Ein Gutachter der Staatsanwaltschaft ist weiterhin an der Unglücksstelle im Einsatz. Die Zeugenvernehmungen dauern derweil an.

 Nach dem verheerenden Unglück in Bürrig laufen die Aufräumarbeiten weiter. Mittlerweile durften auch die Brandermittler der Polizei an den eigentlichen Explosionsort.

Nach dem verheerenden Unglück in Bürrig laufen die Aufräumarbeiten weiter. Mittlerweile durften auch die Brandermittler der Polizei an den eigentlichen Explosionsort.

Foto: Currenta

Knapp drei Wochen nach der verheerenden Explosion im Chempark-Entsorgungszentrum in Bürrig konnten am Montag die Brandermittler der Polizei „bis zum unmittelbaren Explosionsort vordringen und haben die Spurensicherung vor Ort – auch durch fotografische Dokumentationen – abgeschlossen“, berichtet Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage unserer Redaktion. „Der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständige ist weiterhin vor Ort.“ Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion. Bei dem Unglück sind sieben Menschen ums Leben gekommen, 31 wurden verletzt.

Leverkusen-Bürrig: der Tag nach der Explosion im Chempark
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Leverkusen am Tag nach der Explosion im Chempark

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Foto: dpa/Currenta

In dem Zusammenhang vernimmt die Polizei noch immer Zeugen. „Es sind mittlerweile etwa 60 Personen befragt worden“, sagt Ulrich Bremer. Ob es sich dabei ausschließlich um Mitarbeiter des Entsorgungszentrums und Chemparkbetreibers Currenta beziehungsweise von Fremdfirmen, die vor Ort waren, handelt oder noch weitere Personen befragt werden, gibt der Oberstaatsanwalt derzeit nicht preis.

Währenddessen erfährt die am Montag scharf geschaltete Internetseite von Currenta rund um das Unglück am 27. Juli das Lob von Nutzern, die Seite sei „sehr informativ“. Unter anderem ist auf www.currenta-info-buerrig.de eine Zeitleiste mit den Ablauf am Unglückstag zu sehen – von 9.37 Uhr, als der Notruf bei der Werkfeuerwehr einging, bis 12.15 Uhr, als die Werkfeuerwehr „Feuer aus“ melden konnte. Von der Lage des Tankbereichs im Entsorgungszentrum bis zu Füllstand und Inhalt der neun Tanks am Tag, als Tank 3 explodierte, hat Currenta Informationen zusammengestellt. Auch darüber, wie viele Anrufe aus welchen Orten und Stadtteilen bei der Hotline bisher eingegangen sind und welche Themen abgefragt wurden.

Currenta veröffentlicht auf der Seite zudem die eigenen Analysen von Luft und Feststoffen, ebenso die Ergebnisse der Untersuchungen vom Landesumweltamt und Greenpeace. Die Umweltorganisation ist mit ihren Analysen noch nicht durch, nahm am Wochenende nochmals Proben. Ergebnisse soll es zum Ende der Woche geben.

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