Explosion im Chempark Leverkusen Einsatzkräfte bergen weiteren Toten

Leverkusen · Zweieinhalb Wochen nach dem Unglück im Leverkusener Chempark haben Einsatzkräfte den letzten Mitarbeiter, der als vermisst galt, tot geborgen. Die Suche nach Vermissten ist damit beendet. Brandermittler nähern sich langsam dem eigentlichem Explosionsort an.

Leverkusen: Schwere Explosion im Chempark - Rauchwolke über Bürrig
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Schwere Explosion in Leverkusen

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Foto: Miserius, Uwe (umi)

Rund zweieinhalb Wochen nach der Explosion in der Sonderabfallverbrennungsanlage des Chempark in Leverkusen ist der letzte Vermisste gefunden worden.Einsatzkräfte haben den Mann tot geborgen, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Damit steigt die Zahl der Todesopfer bei dem Unglück vom 27. Juli auf sieben. 31 Menschen wurden verletzt, einer schwer.

Der nun gefundene Tote ist identifiziert, es handelt sich um einen 50-jährigen Mitarbeiter. „Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass sich zum Ereigniszeitpunkt keine weiteren Personen an der Unfallstelle befunden haben“, meldet Chemparkbetreiber Curenta. Damit ist die Vermisstensuche beendet.

Currenta-Geschäftsführer Frank Hyldmar betont am Freitagmittag: „Dies ist noch einmal ein trauriger Tag für uns alle. Denn er bringt die Gewissheit mit sich, dass sieben Menschen bei diesem Unglück ihr Leben verloren haben. Wir sind in Gedanken bei den Familien und Freunden.“ Bedanken wolle er sich bei allen Einsatz- und Bergungskräften, „die weiterhin unermüdlich die Unfallstelle sichern“, schließt er an.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion eingeleitet. Sie will herausfinden, ob menschliche Fehler zu der Katastrophe geführt haben.

Die Aufräumarbeiten und Spurensicherung der Brandermittler im Entsorgungszentrum gehen weiter. Sachstand am Freitagmittag: Zum eigentlichen Explosionsort sind die Experten der Kripo laut Staatsanwaltschaft noch nicht vorgedrungen, nähern sich ihm „aber zusehends an, was aber aufgrund der damit verbundenen Spurensicherungsmaßnahmen zeitaufwändig ist“, heißt es.

Die Suche nach den Vermissten und nach der Brandursache hatte sich schwierig gestaltet, da die Einsatzkräfte den Unglücksort lange nicht betreten durften. Grund waren Risiken wie eine mögliche Einsturzgefahr und Toxizität am Explosionsort. Sei scheinen auch aktuell noch nicht ganz gebannt zu sein.

(bora/LH)
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