Leverkusen Experte: Mit festem Ziel vor Augen klappt's mit dem Abnehmen besser
Leverkusen · Beim Infoabend zu Adipositas am Klinikum informierten Fachleute aus den Bereichen Medizin, Ernährung und Sport/Motivation und gaben Tipps.
Der morgentliche Blick auf die Waage kann zum Schockmoment des Tages werden. Aber alleine die überflüssigen Pfunde loszuwerden, ist schwierig. Vor allem für Menschen, die unter Adipositas, im Volksmund Fettleibigkeit genannt, leiden. Erste Schritte in Richtung Hilfsangebote zeigte der Infoabend zu Adipositas im Klinikum auf. Vor Ort waren die Leverkusener Selbsthilfegruppe, eine Kleiderbörse und ein Motivationstrainer vertreten. In Gesprächen mit Betroffenen und ehemaligen Betroffenen, Ärzten und Ernährungsberatern konnten sich Interessierte gute Tipps und vor allem Motivation für das Abnehmen abholen.
Abnehmen ist nicht so leicht, das weiß auch Thorsten Thomas (46) von der Leitung der Selbsthilfegruppe Adipositas. Er selbst führt auch den Kampf gegen das Übergewicht, hat schon 70 Kilo abgenommen. Seit circa 15 Jahren gibt es die Selbsthilfegruppe, die eng mit dem Klinikum zusammenarbeitet und mittlerweile rund 200 Mitglieder hat. Sie steht Betroffenen etwa beim Abnehmen und nach einer Magenverkleinerung zur Seite. In Gesprächskreisen, Vorträgen und mit verschiedenen Aktionen wird die Gemeinschaft gestärkt und besprochen, wie man das Gewicht halten kann und richtig einkaufen geht. Thomas: "Diese Treffen kommen immer gut an, und es motiviert die Leute."
Aber nicht jedes Übergewicht kann allein durch Sport und gesunde Ernährung bekämpft werden", sagt Oberärztin und Ernährungsmedizinerin Dr. Angelika Alfes und verweist auf Möglichkeiten durch einen chirurgischen Eingriff, zum Beispiel durch eine Magenverkleinerung. Sie setzt sich dafür ein, dass Adipositas als Krankheit anerkannt wird, weil sie das Leben der Patienten erheblich einschränke und mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme und Knochenbeschwerden einhergehen.
In Sachen Ernährung gibt Silke Prickartz den Anwesenden folgenden Tipps: "Merken Sie sich eines: Wissen macht noch keine Veränderung, man muss schon etwas tun." Sie rät unter anderem dazu, öfter Zutatenlisten zu lesen, damit man weiß, was drin ist.
Und Motivationstrainer Chris Ley spricht über die Gewohnheiten unseres Gehirns: " Dein Gehirn ist einfallslos und faul und um etwas zu ändern musst du ihm einen starken Impuls setzen." Um eine schlechte Gewohnheit loszuwerden, sagt Ley, braucht man ein Ziel, eine Strategie und vor allem Willenskraft. "Man sollte sich Etappenziele setzen, seine Ängste definieren und sich über seine Motive klarwerden."
So könne man fast jedes Ziel erreichen, sagt der Experte.