Stadtmeisterschaft im Skat Endlich wird wieder reizen bis zum Sieg

Rheindorf · Die „Reizenden Jungs Leverkusen“ organisierten eine Stadtmeisterschaft im Skat. Nach zehn Jahren sei es mal wieder an der Zeit, sagen sie.

 Bei der Skat-Stadtmeisterschaft spielten unter anderem Dieter Bölter, Karl Frohn (hinten v.l.), Karl Clasen und Michael Krieger (vorne v.l.) mit. Nächstes Jahr gibt es eine Wiederholung.

Bei der Skat-Stadtmeisterschaft spielten unter anderem Dieter Bölter, Karl Frohn (hinten v.l.), Karl Clasen und Michael Krieger (vorne v.l.) mit. Nächstes Jahr gibt es eine Wiederholung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Begriffe wie Null Ouvert und Trumpf oder Re und Kontra schwirrten durch die Luft. Das Strategiespiel war im vollen Gang. Obwohl Skat – seit 2016 von der Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannt  – in Deutschland weit verbreitet ist, wurde die letzte Stadtmeisterschaft in Leverkusen vor zehn Jahren ausgetragen. „Es war mal wieder Zeit“, sagte Initiator und Turnierleiter Hubert Siminski. Der 64-jährige Leichlinger ist Vorsitzender des 1965 gegründeten Skatvereins „Reizende Jungen Leverkusen“.

Am Sonntag saßen also etwa 70 Männer und fünf Frauen trotz strahlenden Sonnenscheins draußen konzentriert an den Tischen im Rheindorfer Saal Norhausen und wetteiferten um den Titel des Stadtmeisters 2018. Vom großen Interesse war der Organisator derart überwältigt, dass er noch während des Spiels verkündete, dass es im nächsten Jahr eine Wiederholung gibt.

Die meisten kamen aus Leverkusen und Umgebung. Nur ein Teilnehmer war eigens 86 Kilometer aus Wassenberg nahe der holländischen Grenze angereist. Der 66-Jährige spielt in der Landesliga und ist ein wahrer Enthusiast. Keine Fahrt ist ihm für sein Lieblingsspiel zu viel. Selbst bis Magdeburg war er schon unterwegs, um seinen „Ausgleichssport“ aktiv betreiben zu können.

Eine erheblich kürzere Fahrt hatte Karl Frohn (79) aus Opladen hinter sich. Er spielte mit Dieter Bölter aus Bergisch Gladbach und Karl Clasen und Michael Krieger aus Köln. Krieger war mit 55 Jahren eine der jüngsten im Saal. „Ich spiele meistens online, wollte mich aber jetzt mal mit richtigen Menschen messen“, sagte er lachend. „Mich hat es gereizt, Stadtmeister zu werden“, begründete Frohn sein Mitmachen. Anfangs sah es gar nicht so schlecht aus, obwohl er mit einer „verlorenen Null“ startete. Später musste er sich von der überragenden Konkurrenz geschlagen geben.

Keinerlei Chancen hatte sich von vornherein Ingrid Butzko (55) ausgerechnet. Die Lützenkirchenerin ist außer ihrer Mutter die einzige Frau im 16 Mitglieder zählenden Verein. „Skat ist immer noch eine Männerdomäne“, sagte sie. Dennoch lernte sie das Reizen schon in ihrer Kindheit, weil den Eltern damals der dritte Mann fehlte. „Das Hobby betreibe ich in erster Linie aus Spaß“, ergänzte die Spielerin. Ein gewisser Ernst dürfe ebenso wenig fehlen, wie Glück. Ohne Können helfe jedoch alles nichts.

Als wahrer Könner erwies sich der Leverkusener Michael Badem, der mit insgesamt 3113 Spielpunkten vor dem Zweitplatzierten Michael Buscher aus Pulheim siegte. Oberbürgermeister Uwe Richrath überreichte den erfolgreichen Spielern der ersten Skatmeisterschaft in der Stadt nach zehn Jahren die Siegerurkunden und Geldpreise.

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