An den Berufskollegs an der Bismarckstraße Erste Corona-Impfaktion an einer Schule

Leverkusen · An den Berufskollegs an der Bismarckstraße haben rund 200 Schüler eine Vakzingabe erhalten. Viele kamen auch spontan vorbei. Donnerstag wird am Berufskolleg Stauffenbergstraße geimpft.

 „Impfen dahin bringen, wo die Menschen sind“, hieß von der Stadt in der Ratssitzung am Montag. Ab sofort eben auch an die Schulen.

„Impfen dahin bringen, wo die Menschen sind“, hieß von der Stadt in der Ratssitzung am Montag. Ab sofort eben auch an die Schulen.

Foto: Uwe Miserius

So mancher Berufsschüler mag vielleicht am Mittwoch ins Schwitzen gekommen sein. Aber nicht etwa, weil er – wie sonst üblich – eine Klausur im sogenannten „Glaspalast“ zu schreiben hatte. Vielmehr wurde in der obersten Etage des Geschwister-Scholl-Berufskollegs eine Covid-19-Impfaktion angeboten: erstmals in einer Leverkusener Schule. Rund 200 Berufsschüler vom Campus des gewerblich-technischen Geschwister-Scholl-Berufskollegs und des kaufmännischen Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung an der Bismarckstraße hatten sich dazu vorab angemeldet.

Zu ihnen gehörte Ahmed El-Kajoui, 17-jähriger Schüler am Campus Bismarckstraße: „Ich lasse mich impfen, damit ich künftig keine Probleme mit Quarantäne, Lockdown oder Schnelltests habe.“ Für seinen 17-jährigen Schulkollegen Nicolas Mancuso zählte vor allem, die „Rückkehr seiner Freiheit.“

Ob der Impfstoff reichen würde, stand am Morgen noch nicht fest. Denn wer wollte, konnte auch spontan kommen. Vorsichtshalber war Impfarzt Bodo Denhoven vor Beginn der Aktion noch einmal ins städtische Impfzentrum gefahren, um weitere Impfstoffe von Biontech und Johnson&Johnson zu besorgen. „Es ist ein Segen, dass es inzwischen genügend Impfstoffe gibt“, sagte der Mediziner erleichtert, ehe er die Präparate aufbereitete – rekonstituierte, wie es in der Fachsprache heißt –, während seine Kollegen Sabine Sandquist, Thomas Block und Bernhard Plantke die Impfungen in drei Kabinen übernahmen und dabei von einem Team des Malteser-Hilfsdienstes unterstützt wurden.

In den Augen von Denhoven sind viele Menschen „der Meinung, dass sie nach fast zwei Jahren gut mit dem Coronavirus zurechtkommen. Je länger die Gefahr anhält, desto gleichgültiger werden sie.“ Auch deshalb werde das Zentrum an der Nobelstraße immer weniger in Anspruch genommen, stattdessen zunehmend extern geimpft.

Die promovierte Schulleiterin Ohlms und ihr Kollege Luer Ebermann begründeten das niederschwellige Angebot für Schüler so: „Wir möchten dazu beitragen, die Schulen offenzuhalten und zur Erhöhung der Impfquote beitragen, so dass Schüler und Kollegium in Sicherheit arbeiten können.“

Im Vorfeld waren Schwierigkeiten zu bewältigen: Rund die Hälfte von insgesamt 1500 Schülern besucht die beiden Bildungseinrichtungen erst seit dem Ferienende. „Das war eine große Herausforderung für die Schüler, die erstmal ankommen und in den Schulbetrieb integriert werden mussten. Deshalb konnten sich viele noch nicht entscheiden, das Angebot anzunehmen, dass wir 14 Tage zuvor geplant hatten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir auch nicht, wie viele Schüler überhaupt schon geimpft waren“, beschrieben die Schulleiter. Ohlms: „Wir mussten im Grunde planen ohne entsprechende Datengrundlagen zu haben.“ Letztlich hat alles gut funktioniert.

Am Donnerstag wird Berufskolleg Stauffenbergstraße geimpft.

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